Familienfest: Raus mit den Messern!

Daniel Craig und andere Stars in der Retro-Krimikomödie „Knives Out“

Wer eine Familie hat, braucht meist keine Feinde ...
Wer eine Familie hat, braucht meist keine Feinde ... © Constantin

Von Mariella Moshammer

Spätestens als Meisterermittler Benoit Blanc alle Familienmitglieder im Salon zusammentreibt und eine finale Klärung in der Luft liegt, wird dem letzten Kinobesucher klar: Hier wird eine gekonnt gestrickte Hommage an die Königin der Krimis Agatha Christie gegeben. „Knives Out“, das sind mehr als zwei Stunden Schwelgen in alten Mustern, modern und verworren-knifflig umgesetzt.

Alles dreht sich um die Familie und wie man gerade nach den Feiertagen weiß, ist das nicht die einfachste Sache, um die man sich drehen kann. Mittelpunkt des reichen Clans, und auch Ursprung der vielen Kohle, ist Harlan Thrombey (Christopher Plummer), seines Zeichens Krimiautor. Für den Zuschauer wird er nur noch in vielen, vielen Rückblenden sichtbar, denn zu Beginn des Films ist er bereits tot. Selbstmord heißt es, wenn auch ein ungewöhnlicher: Kehle aufgeschnitten.

Benoit Blanc tritt auf die Bühne des Geschehens und das in Form von Daniel Craig. Doch nicht actionreiche Szenen sind in diesem Fall die seinen, sondern die verschlungenen Gedanken und Vergleiche. Und so wühlt sich der Privatdetektiv durch die Untiefen und Geheimnisse der Verwandtschaft und stellt die Pflegerin und scheinbar beste Freundin des Opfers, Marta, auf seine Seite. Die wiederum hat das Manko, oder die Superkraft — je nachdem wie man es sieht — dass sie, Pardon, kotzen muss, wenn sie lügt. Dazu kommt, dass die Verwandtschaft (besetzt mit Größen wie Jamie Lee Curtis, Toni Collette, und ja, Don Johnson ist wieder einmal auf der Leinwand zu sehen) teils recht skurrile Wesenszüge aufweist … Perfekte Voraussetzungen also für einen Krimi, der wirklich außergewöhnliche Wendungen aufweist. Neu erfunden wird das Genre nicht, die überaus konstruierte Handlung ist unverzichtbar, oder ist Ihnen schon einmal in den Sinn gekommen, dass das englische „you“ sich anhört wie der Name „Hugh“? Lang geratene Retro-Unterhaltung zum Jahresbeginn.

Ab sofort im Kino

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