Fehlende Fachkräfte: „Firmen können nicht mehr wachsen“

Vier von fünf Unternehmen sehen Personal als größte Herausforderung

Die Wirtschaftsbund-OÖ-Spitzen Doris Hummer und Wolfgang Greil fordern baldige Arbeitsmaktreformen.
Die Wirtschaftsbund-OÖ-Spitzen Doris Hummer und Wolfgang Greil fordern baldige Arbeitsmaktreformen. © WB

„Vorsichtig optimistisch“ blickt Wirtschaftsbund-Landesobfrau WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer auf das heurige Jahr.

Nicht zuletzt die Entlastung durch die Steuerreform dürfte sich positiv auswirken, betont sie. So rechnet etwa das Wifo heuer mit einem Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent. Grundsätzlich positive Zahlen, doch immer drückender wird das Fehlen geeigneter Arbeitskräfte.

Im Dezember gab es knapp 27.500 offene Stellen in Oberösterreich, vier von fünf Unternehmen nennen den Fachkräftemangel als größte Herausforderung für das wirtschaftliche Fortkommen.

„Unternehmen können hier nicht mehr wachsen“, warnt Hummer davor, dass Betriebe ins Ausland abwandern könnten, wo mehr geeignetes Personal vorhanden ist. Daher brauche es eine rasche Umsetzung der geplanten Arbeitsmarktreform, so Hummer. Es brauche konkrete Maßnahmen hinsichtlich Kinderbetreuung, Rot-Weiß-Rot-Card und Saison-Kontingente fordert die Präsidentin.

Daneben würden auch die Energie- und Rohstoffpreise die Unternehmen belasten, so Hummer in ihrem Ausblick. Knapp zwei Drittel der Betriebe geben im WKOÖ Wirtschaftsbarometer dies als problematisch an.

Kompetenzzentrum

Gemeinsam mit WB-Landesgeschäftsführer Wolfgang Greil will Hummer die Schaffung eines Kompetenzcenters für klimaneutrale Produktion vorantreiben. Für dieses Beratungs- und Forschungszentrum fordert der Wirtschaftsbund ein zusätzliches Innovationsbudget von 100 Mio. Euro.

„Die erfolgreiche Bewältigung der digitalen und ökologischen Transformation ist für die Unternehmen ein entscheidender Faktor zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und für den Wirtschaftsstandort OÖ unerlässlich“, so die beiden.

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