Meinung

von Roland Korntner

Fehlurteil

Kommentar zum Urteil über Arnautovic.

Vorneweg: Der Jubel von Marko Arnautovic war übertrieben und unnötig. Ihn deshalb aber zu sperren, ist völlig übertrieben!

Denn es war eine Reaktion auf die Provokationen des Gegners. Außerdem wird mit zweierlei Maß gemessen: Bei der WM vor drei Jahren — klar ist dafür der Weltverband zuständig, aber trotzdem — durften die Schweizer Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri auch im Achtelfinale gegen Schweden mitwirken, obwohl sie im Spiel davor gegen Serbien mit politischem Jubel in Form von albanschen Gesten für einen echten Aufreger gesorgt hatten.

Zudem wird ein Präzedenzfall mit ganz viel Graubereich geschaffen, da ja die Worte von Arnautovic nicht zu hören waren, man sich nur auf die Gesten bezog.

Es gäbe jedenfalls genug andere Themen, mit denen sich die UEFA beschäftigen könnte. Wie zum Bespiel das Durchpeitschen der Partie Dänemark gegen Finnland noch am Abend des Eriksen-Zusammenbruchs. Oder das Handeln der Videoschiedsrichter.

Wie kann es sein, dass Robin Gosens (D) für seinen Brutalo-Sprung gegen den Kopf von Bejamin Pavard genauso ungeschoren davon kommt wie Antonio Rüdiger (D) für seine Tätlichkeit gegen Paul Pogba? Oder dass das Foul vom Slowaken Skriniar vor seinem Siegestreffer gegen Polen übersehen wird? Das wären die wahren Probleme, die es zu lösen gälte.

Das könnte Sie auch interessieren