Ferrari beendete seine Spielberg-Durststrecke

Leclerc schlug im Grand Prix nach Sprintsieg von Verstappen zurück — Erster Sieg seit 2003

Formel 1

Der Triumphator: „Den habe ich gebraucht“, strahlte Leclerc nach seinem insgesamt fünften Triumph in der Formel 1. In den fünf Rennen davor war der Monegasse mit seinem Ferrari nicht aufs Stockerl gekommen und hatte zweimal sogar nicht einmal das Ziel erreicht.

Der Zitterfaktor: Allerdings musste Leclerc bange Runden überstehen. „Ich habe echt Angst gehabt“, gestand er nach der Zieldurchfahrt. Ein Problem mit dem Gaspedal sorgte für ungewollte Aufregung, nachdem zuvor schon Teamkollege Carlos Sainz — beim Angriff auf den zweitplatzierten Max Verstappen — einen kapitalen Motorschaden erlitten hatte.

Die Durststrecke: Leclerc beendete damit auch eine lange Negativ-Serie von Ferrari, die Scuderia konnte zuletzt vor 19 Jahren über einen Sieg in Österreich jubeln. 2003 hatte Michael Schumacher in der Steiermark triumphiert.

Der Hattrick: Tags zuvor hatte Verstappen den dritten Sieg in Spielberg in Folge gefeuert. Nach dem Doppel anno 2021 gewann der Niederländer auch den Sprint. Am Sonntag im Rennen war im Red Bull aber kein Kraut gegen Ferrari gewachsen, trotz aggressiver Reifenstrategie konnte Verstappen Leclerc nicht halten, er wurde auf der Strecke dreimal von seinem Kontrahenten überholt. „Es war ein komplizierter Tag. Wir haben ein bisschen Probleme mit den Reifen gehabt, mit jeder Mischung“, bilanzierte der WM-Leader.

Das WM-Duell: Nach Spielberg hat der Weltmeister immer noch beruhigende 38 Zähler Vorsprung auf den neuen Zweiten Leclerc, Sainz und Sergio Perez (out) verloren weiter an Boden. „Den zweiten Platz nehmen wir zufrieden hin, die Schadensbegrenzung ist im Rahmen des Möglichen“, befand Red-Bull-Berater Helmut Marko.

Die dritte Kraft: Langsam, aber doch geht es bei Serienweltmeister Mercedes wieder aufwärts, Lewis Hamilton fuhr als dritter zum dritten Mal in Folge aufs Podest, unmittelbar vor George Russell. „Wir hatten eine richtig gute Race-Pace“, freute sich Teamchef Toto Wolff.

Der Mann des Rennens: Diesen Zuschauerpreis staubte erstmals Mick Schumacher für eine beherzte Fahrt und Rang sechs ab. Schon am Samstag (Platz neun) hatte er in einem sehenswerten Duell mit Hamilton aufgezeigt.

Die Traumkulisse: Offiziell 303.000 Zuschauer an allen drei Tagen bedeuten einen Wahnsinns-Rekord. Seit dem Comeback 2014 hatten die Zahlen zwischen 220.000, 85.000 (2016) oder 203.000 (2019) geschwankt, 2020 waren Corona-bedingt gar keine Fans zugelassen.

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