Festsitzende Migranten auf Touristenbooten – Malta in der Kritik

Malta steht wegen des Festhaltens von Migranten auf Touristenbooten in der Coronakrise in der Kritik. Mehr als 400 Migranten säßen auf vier privaten Schiffen vor der Mittelmeerinsel fest, manche schon länger als einen Monat, erklärte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee am Mittwoch.

Die Touristenschiffe seien von der maltesischen Regierung gechartert worden.

Die Regierung in Valletta äußerte sich nicht zu dem Fall. Malta hatte sich genauso wie Italien in der Corona-Pandemie zum nicht sicheren Hafen für Migranten erklärt. Das kleine EU-Land macht seit langem Druck auf Brüssel und andere EU-Staaten, dass die Menschen verteilt werden müssten. „Anstatt die Geretteten an einem sicheren Ort an Land zu bringen, wie es das Völkerrecht verlangt, werden sie für politische Verhandlungen unter den EU-Mitgliedstaaten benutzt“, kritisierte SOS Mediterranee.

Länder wie Deutschland hatten sich vergangenen September mit Italien und Malta im Rahmen einer Vereinbarung auf die Übernahme eines Teils von Bootsflüchtlingen geeinigt. Diese Vereinbarung ist allerdings ausgelaufen. Jedoch brechen auch trotz Corona weiter Menschen von Libyen in Richtung Europa auf.

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