Finale im Kampf um Kristall

Kriechmayr, Mayer und Liensberger in der Kugel-Verlosung — Absagen zum Auftakt

Mit perfektem Schwung beim Weltcupfinale zur kleinen Kristallkugel im Super-G: Vincent Kriechmayr (Bild).
Mit perfektem Schwung beim Weltcupfinale zur kleinen Kristallkugel im Super-G: Vincent Kriechmayr (Bild). © APA/Groder

Die weltbesten Damen und Herren des Ski-Weltcups kämpfen in Lenzerheide (SUI) um jede Menge Kristall.

Aufgrund der Wetterverhältnisse mussten die gestrigen ersten Abfahrtstrainings der Damen und Herren abgesagt werden. Sieben von zehn Disziplinenwertungen sind noch offen und mit Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer und Katharina Liensberger träumen auch noch heimische Athleten vom Gewinn einer kleinen Kugel.

Dabei hat der Oberösterreicher Kriechmayr im Super-G die beste Ausgangslage. Der Doppel-Weltmeister verpasste zwar mit Rang drei in Saalbach-Hinterglemm die Vorentscheidung, hat aber dennoch 83 Punkte Vorsprung auf Saalbach-Sieger Marco Odermatt.

„Natürlich habe ich mir mehr vorgenommen, aber Odi hat uns verdient die Grenzen aufgezeigt“, zollte Kriechmayr dem Schweizer Respekt. Er benötigt in Lenzerheide Platz 14, sollte Odermatt wieder gewinnen, um über die erste heimische Super-G-Kugel seit Hannes Reichelt 2008 jubeln zu können.

„Kein Mathematik-Genie“

Nichts zu verlieren hat Odermatt auch im Gesamt- und Riesentorlaufweltcup. Der Gegner in den beiden Wertungen lautet Alexis Pinturault (FRA). Vor dem Finale zeigte der Franzose Nerven. Im Gesamtweltcup schmolz sein Vorsprung auf 31 Punkte und in der technischen Disziplin hat Pinturault nun sogar 25 Zähler Rückstand auf den Schweizer.

Im Abfahrtsweltcup befindet sich Matthias Mayer in der Verfolgerrolle von Leader Beat Feuz (SUI). „Ich muss gewinnen oder Zweiter werden und Beat muss es komplett vergeigen“, meinte der ÖSV-Athlet in Bezug auf seine 68 Punkte Rückstand. „Ich bin kein Mathematik-Genie, aber es ist noch offen“, entgegnete der Schweizer, der die kleine Kugel zum vierten Mal in Folge gewinnen würde.

Mitten im Dreikampf

Bei Katharina Liensberger sollten die Feierlichkeiten nach ihrem ersten Weltcupsieg nicht zu lange andauern, denn die 24-Jährige hat im Slalom die Chance auf ihr erstes Kristall. Die Vorarlbergerin hat 22 Punkte Rückstand und befindet sich mitten in einem Dreikampf mit der Führenden Petra Vlhova (SVK) und der 15 Zähler hinter ihr liegenden Mikaela Shiffrin (USA).

„Es ist nahe, und doch will ich mich auf mich selbst konzentrieren, auf das Skifahren“, betonte die ÖSV-Technikerin, im Kampf um die erste österreichische Slalom-Kugel seit Marlies Schild 2012.

Blitzheilung bei Goggia

Entspannter können Marco Schwarz (Slalom), Lara Gut-Behrami (Super-G) und Marta Bassino (Riesentorlauf) als Disziplinensieger ins Weltcupfinale gehen. Die Schweizerin will jedoch im Gesamtweltcup die führende Vlhova noch abfangen. Gut-Behrami hat 96 Punkte Rückstand, kann die Slowakin in den Speed-Disziplinen allerdings unter Druck setzen.

Die vierfache Saisonsiegerin und Führende im Abfahrtsweltcup, Sofia Goggia (ITA), kündigte ihr Blitzcomeback in Lenzerheide an. Obwohl die Italienerin Ende Januar eine Fraktur des Schienbeinkopfes erlitt, will sie ihren Vorsprung von 70 Zählern auf Corinne Suter (SUI) verteidigen. Für Goggia wäre es das zweite Abfahrts-Kristall nach 2018.

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