Flugblatt-Aus: Deutsche preschen vor – Österreichs Handel zögert

Rewe, Spar OÖ & Co bleiben bei Flugblättern – Lidl reduziert – Vorbild Ikea

Der heimische Handel bleibt bei Flugblättern, Lidl Österreich reduziert diese aber im Umfang und will damit 600 Tonnen Papier jährlich einsparen.
Der heimische Handel bleibt bei Flugblättern, Lidl Österreich reduziert diese aber im Umfang und will damit 600 Tonnen Papier jährlich einsparen. © Korntner

Dramatisch gestiegene Papierpreise bewegen immer mehr große Handelsketten, auf Flugblätter zu verzichten. Das auch, weil (oft ungelesene) Flugblätter und Prospekte für Millionen Tonnen Papiermüll sorgen und so zum Klimakiller werden. In Deutschland werden 28 Milliarden Werbeprospekte pro Jahr ausgesendet. Erst Mitte der Woche hat dort Lebensmittelriese Rewe mit der Ankündigung aufhorchen lassen, ab 1. Juli 2023 auf Flugzettel zu verzichten. Zuvor schon hatte die Baumarktkette Obi einen Flugzettel-Stop beschlossen. Das VOLKSBLATT horchte sich in Österreich um, wie es mit dem Flugblatt-Verzicht steht.

„Informationsquelle für die Kunden“

Rewe Österreich bleibt – im Gegensatz zu ihrer deutschen Mutter – noch bei Flugblättern. Auch Spar OÖ bleibt dabei, weil es sich „nach wie vor um ein sehr wichtiges Werbemedium bzw. eine beliebte Informationsquelle“ hin zum Kunden handle. Ähnlich argumentiert der Diskonter Hofer. Lidl Österreich wiederum setzt auf dünnere Ausgaben bei Flugblättern. Über 600 Tonnen jährlich sollen dadurch eingespart werden. Jedoch wird – wie bei anderen – das Angebot über digitale Kanäle erweitert. „Wir hoffen, dass die aktuelle Situation den digitalen Shift beschleunigt und unsere Gesellschaft einen weiteren Schritt in eine nachhaltigere Zukunft macht“, so Einkauf & Marketing-Leiter Karsten Kremer. Ein Vorbild könnte IKEA sein: 2020/21 wurde der Katalog eingestellt – „im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie“, wie es von IKEA Österreich heißt. Und auf Distribution von Flugblättern werde „ohnehin verzichtet.“ kl

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