Ford Fiesta ST im sechsten Gang

Der 200 PS starke Ford Fiesta spuckt ganz schön große Töne – und lässt die Herzen aller Benzinbrüder schneller schlagen.

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Klein, leicht und mächtig viel Power. Von dieser Art Autos gibt es nicht gerade viele: Toyota Yaris GR, VW Polo GTI oder eben den Ford Fiesta ST. Auf gerade einmal 4,07 Meter Länge komprimiert, maximiert der 200 PS starke ST den Fahrspaß – so viel sei schon zu Beginn verraten. Dabei ist der Fünfsitzer rein äußerlich kein wildes Tier.

Vom brachialen Charakter zeugen maximal das rote ST-Logo am Heck, die stylischen 18er-Alus und der Doppelrohr-Auspuff. Nun gut: Die Front des Fiesta mit seinem schwarzen wabenförmigen Grill samt ST-Logo ist ganz schön grimmig und das gesamte Design des Kleinwagens ist eher in Richtung Dynamik getrimmt. Aber Hand aufs Herz; die meisten würden sagen: „Ein lieber Kleinwagen. Gefällt mir.“

Typenschein

Ford Fiesta ST 1,5 EcoBoost

Preis: ab € 27.400,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 30.864,88 unter anderem inklusive Winter Paket 2 € 213,23, Performance Paket € 1172,73, LED-Scheinwerfer € 852,89 und Rückfahrkamera inklusive Park-Pilot System hinten € 639,67; einen Ford Fiesta ST (Dreitürer mit Styling-Paket) gibt es ab € 25.300,-
NoVA/Steuer: 4 %/ € 889,92 jährlich
Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, danach weitere 3 Jahre bis maximal 100.000 km, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 30.000 km oder alle 2 Jahre

Technische Daten:
Motor: R3, 12V, Turbolader, Partikelfilter, 1496 cm³, 147 kW/200 PS bei 6000 U/min, max. Drehmoment 290 Nm bei 1600 U/min
Getriebe: Sechsgangschaltung
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 232 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 6,5 s
Leistungsgewicht: 5,94 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 7,6/5,1/6,0 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,8 Liter
CO2-Ausstoß: 136 g/km
NOx: 0,0125 g/km; Euro 6d-TEMP

Eckdaten:
L/B/H: 4068/1735/1469 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1187/1635 kg
Kofferraum: 292-1093 Liter
Tank: 42 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 205/40 R18 86W auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/RSR
Airbags: 6

Dabei bleibt einem in dem Wagen fast schon die Luft weg, wenn er in 6,5 Sekunden gen Tempo 100 sprintet. Bei 232 km/h ist schließlich Ende der Fahnenstange. Das Angenehme ist, dass der Fiesta ST so gut wie nie das Gefühl vermittelt, er wäre nicht Herr der Straße.

Er presst sich durch die Kurven, dass es eine Freude ist. Er pickt auf der Straße, ohne die Kontrolle zu verlieren. Er brettert – im wahrsten Sinne des Wortes – über den Asphalt; aber ohne Steißbein und Rückgrat der fünf Insassen zu malträtieren. In Sachen Fahrwerksabstimmung ist der frontgetriebene Mini-Sportler eine Wucht.

Knackige Schaltung

Eco-Modus? Fehlanzeige! Normal, Sport und Rennstrecke stehen als Fahrmodi zur Auswahl, wobei der Fiesta ST bereits im Normalmodus ordentlich zieht. Allerdings muss man, um das Potenzial des Wagens ausschöpfen zu können, den 1,2-Tonner recht hochtourig fahren. Das klingt dafür ganz brachial und erhöht die Fahrfreude im Dreizylinder nochmals.

Stakkatomäßig ist auch die Sechsgangschaltung – kurz, knackig, exakt. Überraschend niedrig ist auch der Verbrauch. Der quirlige Rennfloh schluckt gerade einmal 6,8 Liter pro hundert Kilometer; selbst, wenn man ihn ordentlich tritt.

Assistenzsysteme? Spärlich gesät. Klarerweise gibt es Anti-Schlupfregelung, ESC und ABS – aber das höchste der Gefühle im Testwagen ist dann schon die Verkehrszeichenerkennung.

Den adaptiven Tempomaten beispielsweise gibt es nicht; der Fiesta ST ist ein Auto für Menschen, die aufs eigene Gefühl und nicht auf Sensoren vertrauen. Der Innenraum selber präsentiert sich sportlich, kann zudem mit toller Ausstattung brillieren. Highlight sind die Recaro-Sportschalensitze – teils mit Alcantara, teils mit Leder bezogen – in die man sich allerdings hineinschälen muss.

Die Armaturen sind übersichtlich und kommen ohne großartigen Schnickschnack aus. Das Infotainmentsystem auf dem acht Zoll großen Touchscreen ist punkto Menüführung kinderleicht gehalten. Aluminium-Elemente, Ziernähte und sportliche Accessoires wie der kurze Schaltknauf und die Alu-Pedale geben dem Fiesta ST die gewünschte dynamische Note. Bei der Verarbeitung gibt sich der gut 30.000 Euro teure Ford ebenfalls keine Blöße.

Hinten sitzen? Lieber nicht. Kaum Platz, keine Fondtüren und der Einstieg ist daher klarerweise eine Tortur. Und wie ist das mit der Mitnahme von Gepäck? Nun, nur das Notwendigste: 292 Liter sind nicht gerade viel. Noch dazu ist die Ladekante ziemlich hoch und eine elektrische Heckklappe gibt’s leider auch nicht.

Fazit

Fahrspaß? Unbedingt! Ausstattung? Geht in Ordnung. Preis-Leistungs-Verhältnis? Durchaus fair. Zu empfehlen für? Benzinbrüder – und dann geht´s auf zur Fiesta im sechsten Gang!

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