Fremde Galaxien – Außerirdisch schöne Mode

Wenn Outfits aussehen, als ob sie aus anderen Galaxien stammen würden, sind sie entweder übertrieben oder liegen total im Trend. Diesen Frühling-Sommer überrascht „frau“ mit außerirdisch-außergewöhnlichen Looks und greift zu galaktischen Musterungen, ungewöhnlichen Farbkombinationen oder kämpferisch anmutenden Schulterbetonungen.

Jil Sander © APA/AFP/Medina

Etwas Mut braucht es schon, um die extravaganten Kreationen, mit denen die Modekreativen auf den internationalen Laufstegen überrascht haben, im Alltag zu tragen. Die Aufmerksamkeit und Bewunderung der Anwesenden ist einem in jedem Fall gewiss.

Die dramatisch-überdimensionierten Stoffdrapierungen ziehen genauso alle Blicke auf sich wie die asymmetrischen Ausformungen. Surreal wirken die Modefantasien der Designer auf uns Normalos. Wie eine futuristische Modevision, bei der man noch nicht sicher ist, ob sie freudig oder angstvoll wirken soll.

Sind die massiven Schulterdrapierungen eher als Schutzschild, oder als Kampfansage zu verstehen? Wollen die objekthaft-skulpturalen Kleider eher als Kunstobjekt oder als Selbstironie gesehen werden? In jedem Fall steht fest: 1) Mode und Humor schließen sich nicht aus. 2) Sie als Trägerinnen entscheiden, wie humorvoll Sie Mode nehmen.

Allover-Prints

Comebacks aus vergangenen Jahrzehnten gehören in der Mode zwar bereits zu den bewährt-bekannten Trends, das Revival der Nullerjahre – genannt Y2K (Year2000) — ist jedoch schon ein wenig überraschend. Ein wenig gewagt, ein bisschen schrill und immer ein wenig drüber wirken die extremen Hüft-Hosen, die bauchfreien Schmetterlingstops und die Bandeau-Oberteile, alles immer gerne mit ein wenig Strass-Applikationen. Das erinnert tatsächlich markant an die 2000er-Jahre. Wer hier mitmachen möchte und besonders mutig ist, trägt alle Zweitausender-Trends stilecht von Kopf bis Fuß umgesetzt.

„Hallo vergangenes Jahrzehnt“, lautet das Motto auch bei den grafisch-psychedelischen Prints, die jetzt – kontrastreich und besonders bunt – Kleider, Röcke, Oberteile und sogar Hosen schmücken. Die 1960er und -70er lassen grüßen! Auch hier gilt: Wer besonders angesagt sein möchte, greift zu Ober- und Unterteil in einem Muster, wem das zu viel ist, kombiniert mit einfarbigen Basics wie weißen Jeans oder weißer Bluse.

Neuer Farbrausch

Vorbei sind die (kalten) Zeiten, in denen wir es genossen haben, uns in dezenten Sand-, Grau- und Erdtönen besonders stylisch-elegant zu zeigen. Mit dem Frühling kehrt die Lebenslust zurück – und damit auch die ganze Farbpalette der Modewelt: Kräftiges Blau, strahlendes Gelb, energiegeladenes Rot und knalliges Pink lassen uns nicht nur in neuem Glanz erstrahlen, sondern stillen auch gleich ganz nebenbei die Sehnsucht nach Lebenslust pur. Auf zu neuen Ufern, auf zu neuem, farbigem Leben, weg vom Comfort-Look hin zum Dopamin-Styling. Zurückhaltung war gestern, heute werden leuchtende Farben von Kopf bis Fuß getragen oder sogar in ungewöhnlicher Kombi miteinander gematcht.

Selbstverständlich kann auch mit weißen, sandigen oder blauen Basics kombiniert werden, aber das ist höchstens für den seriösen Büroauftritt erlaubt. Ansonsten gilt: Farben tragen – gute Laune haben!

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