Freundschaftlicher Empfang trotz massivem „Beziehungs-Stresstest“

Russischer Außenminister Lawrow kam zu Gesprächen nach Wien

Hart in mancher Sache, aber freundlich im Ton: Schallenberg (r.) lud Lawrow auch zu einem Heurigen ein.
Hart in mancher Sache, aber freundlich im Ton: Schallenberg (r.) lud Lawrow auch zu einem Heurigen ein. © APA/BMEIA/Gruber

Die russische Annexion der Krim, Österreichs Auftreten dagegen bei der internationalen „Krim-Konferenz“, die Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny: Differenzen gibt es derzeit durchaus einige zwischen Österreich und Russland. Dennoch war der Empfang des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Wien gestern ein betont freundlicher. Es gebe eine „lange, wechselhafte Geschichte“, die Beziehungen seien historisch gewachsen und in letzter Zeit „immer wieder massiven Stresstests“ ausgesetzt, sagte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg. Man werde weiterhin westliche Werte verteidigen, so Schallenberg, der eine Einladung Lawrows auf die von Russland kontrollierte Krim ablehnte.

Es schmerze Österreich als „stolzes Mitglied der EU“ besonders, dass die Beziehungen zwischen Brüssel und Moskau derzeit einen Tiefpunkt erlebten. Doch auch, wenn sich die beiden Länder „oftmals auf anderen Seiten des Flusses“ befänden, so sei die „Brücke zwischen uns noch nicht abgebrochen“, betonte Schallenberg. Russland bleibe ein wichtiger Nachbar und Dialog sei immer besser als zu streiten.

Am Nachmittag traf Lawrow mit Bundeskanzler Sebastian Kurz zusammen. Weiters traf er Vertreter des zivilgesellschaftlichen „Sotschi-Dialogs“ zwischen Österreich und Russland. Dabei sprach er unter anderem mit dem österreichischen Dialog-Vorsitzenden Christoph Leitl. Thema sei unter anderem eine Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok gewesen, sagte Leitl zum VOLKSBLATT.

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