Frischer Wind am Musiktheater

OÖ Opernstudio präsentiert: die neuen Mitglieder und „Das Dreimäderlhaus“

Peter Fabig als Hofglasermeister Tschöll
Peter Fabig als Hofglasermeister Tschöll © Petra Moser

Ein Vater, der seine drei Töchter verheiraten will und am besten eine davon gleich mit dem bekannten Komponisten Franz Schubert: Über Generationen hinweg begeisterte Heinrich Bertés „Dreimäderlhaus“ (1916) das Publikum.

Nun findet es im Rahmen der Uraufführung der Neufassung 2020 seinen Weg zurück auf die Linzer Bühne — mit den neuen Ensemblemitgliedern des Opernstudios, die sich nun auf der Bühne präsentieren dürfen. Ab dem kommenden Sonntag kann das Singspiel in drei Akten von Angelika Messner (Text) und Ola Rudner (musikalische Bearbeitung) in der BlackBox des Linzer Musiktheaters genossen werden.

Neues und sehr talentiertes Sextett

„Das Opernstudio soll den Sängern als Übergang von der Schule in das Berufsleben dienen“, so Robert Holzer von der Anton Bruckner Privatuniversität. Zusammen haben er und der Leiter des Opernstudios, Gregor Horres, ein neue, frische Truppe auf die Beine gestellt, was laut den beiden während der Corona-Zeit kein einfaches Unterfangen gewesen sei: Das Vorsingen habe sich als sehr schwierig herausgestellt, führt Robert Holzer an.

Es gab rund 380 Bewerber und aus diesen wurden die sechs talentiertesten Sänger ausgewählt: Grégoire Delamare (Tenor), Michael Daub (Bariton), Peter Fabig (Bassbariton), Tina Josephine Jaeger (Sopran), Jana Markovic (Mezzosopran) und Hedwig Ritter (Sopran). Die Gäste Xiaoke Hu und Etelka Sellei machen das Ensemble für das Stück komplett. „Wir sind sehr glücklich über das neue Team,“ so Horres über seine neuen Sänger.

Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde ein kurzer Einblick in eine der Szenen gewährt und schon hier zeigte sich: Das Sextett hat es wahrlich in sich! Allen voran bescheren die „drei Mäderl“ Hedwig Ritter, Jana Markovic und Tina Josephine Jäger pure Gänsehaut mit ihren klaren und eindrucksvollen Stimmen. „Die Dialoge des Stückes sind komplett neu, die Gesangsstücke jedoch so originalgetreu wie nur möglich“ offenbart Dramaturg Christoph Blitt und Gregor Horres fügt hinzu: „Das Stück ist sehr unterhaltend, sehr frisch, sehr frech!“

Altes erscheint in neuem Licht

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Zum Inhalt: Mit dem Komponisten Franz Schubert kann man nur Mitleid haben, er und das süße Wiener Maderl Hanna können aufgrund von einer Verkettung aus verschieden Zufällen nicht zusammenkommen. Trost findet er nur in seiner Kunst — so die Originalfassung. In der Neufassung von „Das Dreimäderlhaus“ kommt es jedoch ein wenig anders, denn diese setzt sich vor allem mit den neuesten Forschungsergebnissen auseinander: Details und Spuren aus den Dokumenten zum Leben von Franz Schubert sollen zeigen, dass der Komponist statt in einem „Dreimäderlhaus“ viel lieber in einem „Dreiburschenhaus“ ein- und ausgegangen wäre. Das Stück lässt somit Altes in neuem Licht erscheinen: Die drei Mädchen wollen dafür sorgen, dass Franz Schubert und sein Freund Franz von Schober (wieder) als Paar zusammenfinden können. „Die Frage, ob ein schwules Paar auf der Bühne stehen soll oder nicht, stellt sich für mich 2020 nicht mehr“, so Gregor Horres.

„Die Arbeit mit dem Opernstudio war äußerst erfrischend. Es ist eine Operette mit sehr viel positiver Energie entstanden“, so Ingmar Beck, der musikalische Leiter. Für die musikalische Begleitung während des zweistündigen Konzertes sorgen Mitglieder des Bruckner Orchester Linz.

Termine und Karten www.landestheater-linz.at

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