Frühlingserwachen im Kunsthandel: Erste Galerien sperren auf

Mit der Teilöffnung des Handels haben in den vergangene Tagen auch die ersten Galerien wieder aufgesperrt.

Der Besucherandrang hält sich zwar noch in Grenzen, es sei aber ein wichtiges Zeichen, dort, wo es möglich ist, zu öffnen, zeigten sich Kunsthändler im Gespräch mit der APA überzeugt.

☣️➡️  Mehr zu diesem Thema ⬅️☣️

Seit Dienstag dürfen Geschäfte mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche wieder aufmachen. Für Verkäufer und Kunden herrscht Maskenpflicht, und es muss sichergestellt werden, dass sich pro 20 Quadratmeter nur ein Kunde aufhält.

Hans Knoll, Präsident des Verbands österreichischer Galerien Moderner Kunst, weiß von etwas mehr als zehn Galerien in Wien, die geöffnet haben. „Der Besucherandrang ist noch sehr gering, aber die Reaktionen – auch im Ausland – sind sehr positiv“, sagte Knoll zur APA.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Er halte es für wichtig, ein Zeichen zu setzen, „wir sind aktiv, wird können verkaufen“. Auch seine Galerie im sechsten Wiener Bezirk hat geöffnet. Vernissagen werde er aber wohl erst im Herbst wieder ausrichten.

„Es ist eine schwierige Situation für uns“, sagte Knoll. Viele Galerien nähmen 50 bis 70 Prozent über Messen ein, die derzeit gänzlich entfallen.

Auch Galerist Ernst Hilger hat seit dieser Woche geöffnet. „Der Andrang hält sich in Grenzen“, berichtete auch er. Hilger sieht die Öffnung aber ebenfalls als wichtiges Zeichen. „Es ist ganz klar, dass wir hier gerne eine Vorreiterrolle einnehmen und allen zeigen: Es geht“, sagte er.

Vor den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter wurde ein Plexiglasschutz angebracht, Kunden werden beim Eingang Desinfektionsmittel, Masken und Handschuhe zur Verfügung gestellt.

Für seine Mitarbeiter hat Hilger Kurzarbeit beantragt, sie arbeiten alternierend. Er selbst halte sich nur wenig im Geschäft auf, da er mit über 70 Jahren zur besonders gefährdeten Gruppe gehöre.

Hilger hofft auf Förderungen vonseiten der Politik. „Wir brauchen einen Zuschuss zu den Betriebskosten“, sagte er. Er habe hohe Fixkosten zu stemmen, aber wegen der Schließung seit fünf Wochen nichts verkauft.

Laut Alexander Jesina, Obmann des Bundesgremiums Juwelen-, Uhren-, Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandel in der Wirtschaftskammer, gibt es in Wien rund 500 Galerien und Antiquitätengeschäfte.

Auch er geht davon aus, dass es eine Weile dauern wird, bis wieder Normalbetrieb herrscht. Er wies ebenfalls darauf hin, dass vor allem auch der Einnahmenentfall wegen der Absage von Messen problematisch sei.

Mehrere Galerien haben vorerst nur nach Vereinbarung geöffnet, darunter etwa die Galerie Bechter Kastowsky im ersten Bezirk. Auch die Wiener Galerie Krinzinger bleibt bis auf weiteres geschlossen, ermöglicht aber Einzeltermine nach telefonischer oder schriftlicher Vereinbarung.

Das könnte Sie auch interessieren