Für Jürgen Werner ist „das Kapitel LASK abgeschlossen“

Jürgen Werner wird auch künftig keine Funktion mehr beim LASK einnehmen. © APA/Fohringer

Bis zu seinem Rücktritt als Vizepräsident am 27. Mai war Jürgen Werner der sportliche Architekt des jahrelangen LASK-Höhenflugs. Nun stellte er in einem persönlichen Statement, das dem VOLKSBLATT als einem von nur drei Medien aufgrund eines persönlichen Vertrauensverhältnisses übermittelt wurde, klar, dass er auch künftig keine Position mehr beim Fußball-Bundesligisten einnehmen wird und nur noch ein „Freund“ bleiben wird.

Dabei hatte die Fußball-Bundesliga erst vor kurzem seine Funktionssperre von 18 Monaten aufgehoben und das Verfahren an den Senat 2 zur Neubehandlung zurückgewiesen. Eine Entscheidung, die Werner in seinem Schreiben als „Nebenschauplatz“ bezeichnet.

„Viel entscheidender war die Entscheidung des Senat 5 in Hinblick auf den LASK, wo eindeutig festgestellt wurde, dass der LASK (und damit auch meine Person) keinerlei verbotene Geschäfte mit Transferrechten von Spielern betrieben hat“, so Werner.

„Kann mich mit vielen Entscheidungen nicht identifizieren“

Nichtsdestotrotz hat der Welser nunmehr einen Schlussstrich gezogen. „Da ich mich mit vielen Entscheidungen und Vorgehensweisen der letzten vier Monate absolut nicht identifizieren kann, werde ich auch nach einem Freispruch oder dem Ablauf einer möglichen Sperre nicht mehr zum LASK zurückkehren“, heißt es in dem Schreiben.

Und weiter: „Der LASK hat bereits einen neuen Sportdirektor gesucht und auch gefunden, und will auch vereinsseitig nicht mehr, dass ich in eine sportliche Gestaltungsfunktion zurückkehre. Somit ist das Kapitel für mich auch abgeschlossen“, erklärte Werner.

Werner will damit auch Spekulationen entgegen treten, wonach er in den letzten Monaten im Hintergrund die Fäden gezogen hätte. Ganz im Gegenteil: „Ich habe ab diesem Zeitpunkt (des Rücktritts/Anm.) wie immer geartete Entscheidungen – ob sportlich, strukturell oder wirtschaftlich – weder kommentiert, vorbereitet oder gar getroffen“, betont der 59-Jährige.

„Interne Querelen haben dazu geführt“

Dabei bleibt es auch: „Ich bin nach wie vor „Freund des LASK“, schaue mir die Spiele an und drücke den Jungs die Daumen. Selbstverständlich wünsche ich dem LASK nochmals so erfolgreiche Jahre und dies hoffentlich in einem neuen, tollen Stadion“, so der ehemalige Teamkicker.

Bedauern schwingt aber natürlich mit: „Nach sieben grandiosen Jahren mit tollen Erfolgen und einem selten vorgezeigten sportlichen Entwicklungsweg gehe ich natürlich mit Wehmut, vor allem, weil ausschließlich interne Querelen im Verein dazu geführt haben, dass es nun so gekommen ist.“

LASK hält die Tür für Werner offen

Beim Fußball-Bundesligisten selbst zeigte man sich über das Schreiben Werners sichtlich verwundert, man versuchte aber auch zu kalmieren. „Der LASK versteht die Enttäuschung von Jürgen Werner, es waren für ihn wie auch für den LASK schwierige Wochen. Wir waren aber gezwungen, uns nach dem Urteil des Senat 2 (Funktionssperre/Anm.) neu aufzustellen“, so ein Klubsprecher zum VOLKSBLATT. Zugleich stellte dieser aber auch unmissverständlich klar: „Die Tür für Jürgen Werner steht beim LASK immer offen, falls er seine Meinung ändern sollte.“

Von Roland Korntner

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