Fußball-EM: England besiegte Ukraine 4:0

England steht erstmals seit der Heim-EM 1996 wieder im Halbfinale einer Fußball-Europameisterschaft. Die Three Lions besiegten am Samstag im Viertelfinale die Ukraine mit 4:0 (1:0).

Kapitän Harry Kane (4., 50.), Harry Maguire (46.) und Jordan Henderson (63.) erzielten in Rom drei Kopfballtore für die erstmals im Turnierverlauf auswärts angetretenen Engländer, die nun am Mittwoch (21.00 Uhr) im Halbfinale – wieder im heimischen Wembley-Stadion – Dänemark empfangen.

Drei Jahre nach dem vierten Platz bei der Russland-WM stehen die von Gareth Southgate betreuten Engländer erneut unter den letzten vier Teams bei einem Großturnier. Bei einer EM hat es für den einfachen Weltmeister (1966) zu mehr als Platz drei noch nicht gereicht. Dieser wurde 1968 just im römischen Stadio Olimpico gegen die Sowjetunion erreicht (2:0). Die Ukraine verabschiedete sich mit dem erstmaligen Viertelfinaleinzug aus dem paneuropäischen Event.

Southgate brachte neues Personal hinter Kane. Weil Bukayo Saka angeschlagen fehlte, stand Flügelspieler Jadon Sancho erstmals bei dieser EURO in der Startelf. Der bei Southgate gesetzte „10er“ Mason Mount begann nach abgelaufener Quarantäne-Zeit als negativ getestete Kontaktperson ebenfalls wieder.

Entscheidend war zunächst aber ein Geniestreich von Raheem Sterling. Keine vier Minuten waren gespielt, da zog der Mann von Manchester City wieder einmal in die Mitte, spielte den idealen Lochpass auf Kane und der Torjäger schaufelte den Ball mit dem „Spitz“ am ukrainischen Schlussmann Heorhij Buschtschan vorbei (4.). In der Gruppenphase noch gescholten, stellte Kane im Achtel- und Viertelfinale sein Goldnäschen unter Beweis.

Nach dem Auftakt nach Maß beschränkten sich die Engländer auf Ballzirkulation im wenig umkämpften Mittelfeld. Weil sich auch die Ukraine nicht aus der Deckung wagte, hielt sich der Unterhaltungswert über weite Strecken der ersten Hälfte in Grenzen. Nur selten kamen die Gelb-Blauen so gefährlich vor das Tor von Jordan Pickford, wie Roman Jaremtschuk nach einem Lapsus von Kyle Walker. Pickford, der als erster England-Goalie in fünf Turnier-Spielen in Folge unbezwungen blieb, machte die kurze Ecke zu (17.).

Der verletzungsbedingte Austausch von Verteidiger Sergej Krywzow ließ Ukraine-Teamchef Andrij Schewtschenko von der Dreier-Abwehr abrücken, seine Elf wurde nach der taktischen Umstellung gefährlicher. Topchancen fand der Außenseiter, der beim 2:1 gegen Schweden im Achtelfinale 120 kräftezehrende Minuten erlebt hatte, aber nicht vor. England indes stieg nur selten aufs Gas, Buschtschan wehrte einen Gewaltschuss von Declan Rice ab (33.).

Dennoch war die Partie nach 50 Minuten und einem erneuten Blitzstart entschieden. Maguire spielte seine Wuchtigkeit im Luftkampf infolge eines Freistoßes von Luke Shaw aus, der Verteidiger von Manchester United köpfelte aus rund fünf Metern ein (46.). Erneut ein hoher Ball von Shaw – diesmal aus dem Spiel heraus – und ein Kopfball-Tor von Kane durch die Beine von Buschtschan bedeutete kurz darauf das 3:0 (50.).

Zu einem letzten Aufbäumen der Ukraine kam es nicht. Der eingewechselte Liverpool-Kapitän Jordan Henderson nahm die Schwächen bei hohen Bällen dankend an, bewies erneut Köpfchen und jubelte vor erstaunlich vielen englischen Fans über sein erstes Länderspieltor überhaupt. Nachdem die Engländer ihre bisherige Torausbeute verdoppelt hatten, wurde durchgewechselt, Englands Schlüsselspieler dürften vier Tage später ziemlich frisch ins Duell mit Dänemark gehen.

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