Garmisch war auch heuer Spielverderber

Titelverteidiger Dawid Kubacki flog mit einem Schanzenrekord zum Sieg — Kein ÖSV-Podest

Vierschanzentournee - Garmisch-Partenkirchen
Vierschanzentournee - Garmisch-Partenkirchen © APA/dpa/Karmann

Wieder einmal Garmisch. Mit der Olympiaschanze verbinden Österreichs Skispringer wohl keine große Freundschaft. Seit sieben Jahren sind die ÖSV-Adler beim zweiten Bewerb der Vierschanzentournee sieglos, in diesem Zeitraum gab es nur einen Podestplatz durch Stefan Kraft (3./u.) im Jahr 2017.

Auch heuer konnte beim eindrucksvollen Triumph von Dawid Kubacki (POL), der mit dem Schanzenrekord von 144 Metern vor Halvor Egner Granerud (NOR) und Landsmann Piotr Zyla gewann, aus österreichischer Sicht nur Philipp Aschenwald als Sechster annähernd überzeugen. Er liegt in der Tournee-Wertung ebenfalls auf Rang sechs, 25 Zähler hinter Leader Granerud und 18 Punkte hinter dem Podest. „Ich bin sehr zufrieden, wie die Sprünge gelaufen sind, aber trotzdem habe ich mich kurz geärgert, weil es sehr knapp ist“, war der Tiroler zwiegespalten.

Dafür hatten die Teamkollegen keinen Grund, allen voran Stefan Kraft. Sein zweiter Durchgang ging mit nur 124 Metern völlig in die Hose, der 28. Platz raubte dem Salzburger jegliche Chancen, nochmal ganz vorne anzugreifen.

„Kann nicht sagen, an was es gescheitert ist“

„Das war leider ein schlechter Sprung. Ich kann nicht sagen, an was es gescheitert ist, es ist leider nicht aufgegangen“, sagte der Gesamtsieger von 2015, der schon in den vergangenen drei Jahren große Probleme auf der Olympiaschanze gehabt hatte, wie die Plätze 13, 49 und 31 belegten.

Daniel Huber (14.), Jan Hörl (21.) und Thomas Lackner (23.) landeten zumindest in den Punkterängen, was Markus Schiffner (33.) und Michael Hayböck (34./beide OÖ) wie schon in Oberstdorf misslang. Dementsprechend konnte auch Trainer Andreas Widhölzl nicht zufrieden sein. „Ich hätte es mir eigentlich ein bisschen positiver erwartet.“

Dominante Polen

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Mann das Tages war freilich Titelverteidiger Kubacki. „Der Sieg fühlt sich super an, vor allem mit dem Schanzenrekord. Ich bin sehr froh, und auch in der Tournee bin ich wieder im Spiel“, sagte der Pole, der beim Auftaktspringen nur 15. geworden war. 8,6 Punkte fehlen ihm auf Granerud, der vier Zähler vor dem Deutschen Karl Geiger führt. Beeindruckend war aber vor allem die mannschaftliche Stärke der Polen, die ja wegen eines falsch-positiven Corona-Tests in Oberstdorf beinahe nicht starten hätten dürfen. Neben Kubacki und Zyla landeten auch Kamil Stoch (4.) und Andrzej Stekala (10.) in den Top 10.

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