Gawlowski: „Ich mag die Lockerheit hier“

Daniel Gawlowski spielt Kommissar Halberg in „Soko Linz“

Sympathisch:Neo-TV-KommissarDaniel Gawlowski
Sympathisch: Neo-TV-KommissarDaniel Gawlowski © Steffen Roth

Der junge deutsche Schauspieler Daniel Gawlowski übernimmt in der neuen ORF/ZDF-Reihe „Soko Linz“, die Anfang nächsten Jahres ausgestrahlt wird, die Rolle des Kommissar Ben Halberg, der als allein erziehender Vater seinen Dienst in Linz antritt.

Im Interview spricht er über seine Rolle, das umstrittene Linz-Werbevideo und Shaolin-Kampfkünste.

VOLSKBLATT: Können Sie etwas zu Ihrer Person sagen? Sie sind ja in Österreich noch nicht so bekannt…

DANIEL GAWLOWSKI: … in Deutschland auch nicht (lacht). Ich bin polnischer Abstammung, in Deutschland aufgewachsen, 33, und habe eine Schauspielausbildung in München absolviert. Ich war zwei Jahre am Theater Bonn und habe vor drei Jahren meine Fernseh-, Film- und Kino-Karriere begonnen. Ich wohne in München und studiere nebenbei in Berlin.

Was kannten Sie vor „Soko Linz“ von Österreich?

Ich habe die ZDF-Serie „Team Alpin“ in Tirol gedreht. Und ich liebe Wien und war schon öfters in Salzburg. Linz war bisher nicht auf meinem geografischen Radar. Das ist eine tolle Stadt, unaufgeregt, da ist so viel Diversität, so viele verschiedene Menschen und Eindrücke. Wir haben beim Dreh ja sehr viele Motive gesehen, — von Prachtbauten bis hin zu Spelunken, Bars und sogar Bunkern, die leer stehen. Auch der Winterhafen ist eine coole Location zum Drehen. Mir gefällt die Zentralität, weil du überall sofort bist. Und ich mag die Lockerheit und Offenheit der Menschen hier.

Haben Sie das viel diskutierte Werbevideo von Linz gesehen?

Ja, und mit einem Schmunzeln angeschaut. Das ist für mich, wie wenn ich bei Jan Böhmermann einen Clip über Linz gesehen hätte. Ich finde es naheliegend und sympathisch. Die Linzer sehen immer alles mit einem Augenzwinkern. Wir wurden hier unglaublich freundlich aufgenommen.

Was sollte man über Ben Halberg wissen?

Ben Halberg ist ähnlichen Alters wie ich, hat eine 13-jährige Tochter und war jahrelang in Frankfurt in der Drogenfahndung tätig. Er kam nach Linz, weil die Mutter seiner Tochter nach Singapur ausgewandert und das Mädchen in Linz geblieben ist.

Wie sind die „Soko Linz“- Krimis angelegt?

Mit jeder Folge ist immer ein bestimmtes Thema verbunden, eine Haltung.

Das soll ja nicht nur Unterhaltung sein, sondern auch einem Bildungsauftrag nachkommen. Wir beleuchten verschiedene Milieus und gesellschaftliche Spannungsfelder, die brandaktuell sind.

Wie ist es für Sie, „Bulle“ zu sein?

Die Auseinandersetzung mit der Polizei hat mir ein ganz neues Bild geöffnet. Polizisten haben einen harten Alltag, sind großem Stress ausgesetzt. Ich empfinde es als Geschenk, das einmal erlebt haben zu dürfen.

Sie haben ein halbes Jahr in einem Shaolin-Kloster gelebt und dort auch Kampftechniken erlernt. Hat Ihnen das für Ihre Rolle etwas gebracht?

Was Haltung, Körperlichkeit und Disziplin anbelangt, habe ich einiges mitbekommen. Wir hatten im Kloster viel Waffenkunst, Schwert- und Speerkampf. Der Umgang mit einer Waffe war für mich schon selbstverständlicher, etwas in der Hand zu halten, von dem ich weiß, dass man damit Menschen töten könnte. Mal sehen, ob die Autoren bei den nächsten Folgen meine Kampfkünste in die Drehbücher aufnehmen.

Mit DANIEL GAWLOWSKI sprach Melanie Wagenhofer

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