Geflüchtete sollen rasch am Arbeitsmarkt integriert werden

Deutschkurse, wenig Bürokratie und niederschwellige Angebote als Mittel

V. l.: Schmidt (AMS OÖ), Hummer (WKOÖ), Hubert Harrer (DoN Catering Linz), der bereits Flüchtlinge eingestellt hat
V. l.: Schmidt (AMS OÖ), Hummer (WKOÖ), Hubert Harrer (DoN Catering Linz), der bereits Flüchtlinge eingestellt hat © WKOÖ

Abseits des Leids der geflüchteten Menschen bemüht sich Oberösterreichs Wirtschaft darum, den neu Angekommenen eine Perspektive am heimischen Arbeitsmarkt zu bieten.

Mehr als 300 Betriebe haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert Flüchtlinge einzustellen oder auszubilden, berichteten am Donnerstag WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und AMS-Vize-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt.

„Win-win-Situation“

„Unser erklärtes Ziel ist es, hier win-win-Situationen im Sinne der oö. Wirtschaft zu schaffen. Denn jede einzelne Arbeitsaufnahme durch geflüchtete Personen verringert den vorherrschenden Arbeits- und Fachkräftemangel“, so Hummer zu den aktuellen Initiativen.

Neben einer raschen und unbürokratischen Registrierung sei auch die Umsetzung eines umfangreichen Deutschkursangebots besonders wichtig, wurde dabei betont.

Angesprochen auf bürokratische Hürden erklärte Hummer, dass eine zusätzliche Beschäftigungsbewilligung zur „Blauen Karte“ für die Aufenthaltsgenehmigung etwa in Deutschland nicht nötig sei. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Ausstellung von Beschäftigungsbewilligungen für ukrainische Flüchtlinge – pro Tag sind es bis zu 25 erledigte Anträge“, berichtet Schmidt.

„Die meisten Arbeitsuchenden konnten bisher als Hilfskräfte in Gastronomie, Landwirtschaft und Reinigungsgewerbe einsteigen. Es finden sich aber auch hochqualifizierte Fachkräfte mit guten Englischkenntnissen unter den Geflohenen.“

Von welchem Potenzial für den oö. Arbeitsmarkt man spricht, sei aktuell schwer einzuschätzen, wird betont. Abhängig sei dies etwa von der Aufenthaltsdauer der Personen oder auch der aktuellen Lage der Geflüchteten.

Gedrängt werden solle in dieser Situation niemand, hieß es am Donnerstag. Niederschwellige Angebote wie „Willkomens-Frühstücke“ sollen ein Zusammenkommen erleichtern. Für Jugendliche wurde eine Broschüre über die Duale Akademie bereits in Ukrainisch aufgelegt.

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