Gegen sexuelle Belästigung in Linz

Schulterschluss aller neun im Linzer Gemeinderat vertretenen Parteien

Little girl showing stop sign, child abuse issue, cruelty in

„Für Sexismus und sexuelle Belästigung ist in unserer Gesellschaft kein Platz!“ — das stellen auf Initiative der Linzer Volkspartei alle Parteien in einem gemeinsamen Gemeinderatsantrag klar.

Neben der Linzer ÖVP bekennen sich auch SPÖ, Grüne, FPÖ, Neos, MFG, KPÖ, Linz plus und Wandel dazu, laut gegen Sexismus, sexuelle Belästigung und Diskriminierung einzutreten, Solidarität zu zeigen und Ungerechtigkeiten anzusprechen.

Die jüngsten Ereignisse hätten gezeigt, dass sexuelle Belästigung und sexistische Äußerungen und Taten nach wie vor ein großes gesellschaftliches Problem darstellen und dass niemand vor Belästigungen, Übergriffen oder Verunglimpfungen gefeit ist.

Laut einer Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung war die Hälfte der Menschen in Österreich bereits betroffen: Drei Viertel der Frauen im Erwachsenenalter (74,2 Prozent) waren bereits Opfer von sexueller Belästigung. Bei Männern liegt dieser Wert mit 27,2 Prozent zwar deutlich niedriger, dennoch ist jeder vierte Mann betroffen.

Viele junge Menschen im Internet betroffen

Besonders erschreckend ist die Entwicklung im Internet und die Auswirkung auf junge Menschen. Laut einer Studie von SOS-Kinderdorf und „Rat auf Draht“ werden sexuelle Belästigung und Übergriffe, die online passieren, von Jugendlichen bereits als „normal“ bewertet.

Bei den Betroffenen wird meist ein Ohnmachtsgefühl ausgelöst. Sie finden sich damit ab, da sie denken, dass nichts dagegen gemacht werden kann. Diesen Entwicklungen müsse man entschieden entgegentreten und ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der Opfer abgeben.

Der Linzer Gemeinderat will mit folgender Resolution ein starkes Statement für den wertschätzenden und anständigen Umgang miteinander setzen: „Das Bundesministerium für Justiz wird ersucht, das Gesetzespaket gegen Hass im Netz, welches vor einem Jahr in Kraft getreten ist, gemeinsam mit Expertinnen und Experten auf die Praxistauglichkeit für Betroffene zu evaluieren und gegebenenfalls Maßnahmen aus dieser Evaluierung abzuleiten.“

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