Meinung

von Andreas Hörhager

Gelungene Investition

Kommentar zur Arbeitsmarktpolitik.

Weg vom Fenster. Diese zynische Diagnose trifft vor allem ältere und schlechter ausgebildete Arbeitnehmer recht schnell. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt, wo Unternehmen händeringend nach Arbeitskräften suchen, ist jeder Arbeitslose einer zu viel. Von den eigenen Befindlichkeiten der Betroffenen ganz abgesehen, schließlich ist Arbeit ja weitaus mehr, als bloßer Broterwerb. Soziale Kontakte, Anerkennung, finanzielle Flexibilität, Selbstwert, die Palette an positiven Facetten des Faktors Arbeit ist umfangreich.

Dass mit insgesamt rund 500 Millionen Steuergeld nun versucht werden soll, möglichst viele Menschen (wieder) in einen Arbeitsprozess zu integrieren, ist mehr als vernünftig.

Wurde unter Bruno Kreisky die Maxime, lieber Schulden, als Arbeitslose, zur traurigen Gewissheit – Österreich bekam nämlich beides – geht die aktuelle Regierung hier einige schlaue Schritte weiter. Besser kaum Schulden und kaum Arbeitslose, lautet die Devise von Kocher, Blümel und Co.

Zu versuchen, mit gezielten Förderungen und Qualifikationsmaßnahmen die Langzeitarbeitslosigkeit bei möglichst vielen Menschen endlich Vergangenheit werden zu lassen und diesen wieder eine Zukunft zu verschaffen, ist auch für jeden Steuerzahler eine gelungene Investition.

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