Gemeinsam etwas bewegen

In der DDR aufgewachsen, lernte Marco Wappler (50) zunächst Tischler, ehe er seinen beruflichen Hafen im Sozialberuf fand. Seit 16 Jahren arbeitet er auf dem Pamingerhof in St. Aegidi. An diesem Standort des Caritas-Angebots „invita“ werden Menschen mit psychischen Problemen begleitet.

Marco Wappler (r.) mit Bewohnern vom Pamingerhof der Caritas in St. Aegidi. © Caritas

Es waren gesundheitliche Gründe, die Marco Wappler (50) als jungen Mann zwangen, das Tischlerhandwerk wieder an den Nagel zu hängen. Eine Freundin, die eine Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigung leitete, brachte ihn auf die Idee, in einen Sozialberuf einzusteigen. Er absolvierte die dreijährige Ausbildung zum Heilerziehungspfleger in Deutschland, die Psychologie, Medizin und Pädagogik zum Schwerpunkt hat. Als er sich dann auf Jobsuche machte, stieß er auf die Stelle bei invita, die auch in Passau ausgeschrieben war. „Beim Schnuppern am Pamingerhof war ich von der Arbeitsweise mit den Menschen und Möglichkeiten am Hof sofort begeistert. Ich kannte diesen Zugang nicht, dass man gemeinsam etwas bewegt, individuell auf die Bewohner eingeht und sich selbst mit Ideen einbringt.“

Arbeit im Team ist bereichernd

Die Arbeit im multiprofessionellen Team ist nicht nur für die Bewohner, sondern auch für ihn persönlich bereichernd. Es sind Mitarbeiter aus diversen Sparten der Sozialbetreuungsberufe, wie Altenarbeit, Behindertenbegleitung und Behindertenarbeit, zu finden. Ebenso arbeiten diplomierte Krankenpflegekräfte und Pflegeassistenten am Hof. Zum Team gehören auch Pädagogen und Sozialarbeiter. Zusätzliche Unterstützung erhalten die Bewohner durch externe Psychologen und Ergotherapeuten.

Leben am Hof wie in einer großen Familie

Das Leben am Hof, auf dem eine biologische Landwirtschaft betrieben wird, ist wie in einer großen Familie mit Menschen, die zusätzliche Unterstützung brauchen und wo vieles geplant wird, damit der Alltag funktioniert. „Das heißt, man muss die Leute motivieren und auch die Freizeitgestaltung organisieren. Neben den 16 Bewohnern kommen tagsüber auch 15 weitere Menschen in unsere Fähigkeitsorientierte Aktivität, um hier zu arbeiten. Umgekehrt verlassen morgens auch einige Bewohner den Hof. Sie arbeiten in der Integrativen Beschäftigung in einem Betrieb oder sind in einer externen Einrichtung in der Werkstatt.“

In seinen 16 Dienstjahren ist es Marco Wappler nie langweilig geworden. „Die Arbeit ist umfang- und abwechslungsreich. Jedes Jahr gehen wir gemeinsam mit den Bewohnern neue Projekte an: Wir halten den Hof in Schuss, malen aus, renovieren und bauen ein wenig Gemüse an. Wir haben Sitzgelegenheiten für den Außenbereich gebaut oder den vorhandenen Teich reaktiviert.“ Dabei kann Marco sein handwerkliches Geschick ausleben, fährt Traktor oder mit dem Bagger. Mittlerweile ist er offiziell für die ganze Haus- und Hoftechnik zuständig. Als Mitglied des dreiköpfigen Umweltteams am Pamingerhof hat er auch dazu beigetragen, dass das Haus seit 2016 mit der Umweltmanagement-Auszeichnung EMAS zertifiziert ist.

Mehr über invita unter www.invita.or.at

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