Meinung

von Manfred Maurer

Gesund digitalisieren

Kommentar zum Interview mit Kinderpsychiater Michael Winterhoff.

Es ist starker Tobak, den der renommierte Kinderpsychiater Michael Winterhoff im VOLKSBLATT-Interview von sich gibt.

Und es klingt etwas realitätsfern, wenn er Smartphones in den Händen von Volksschulkindern als weltzerstörendes Teufelszeug betrachtet. Sie sind nun einmal da — und Kinder ohne Handy eine seltene Ausnahme. Das wird sich nicht mehr ändern lassen.

Smartphones sind zudem das Grundwerkzeug der Digitalisierung, die krisenbedingt nicht nur gerade einen Schub erfährt, sondern ein wesentlicher Teil der Lösung ist.

Distance Learning und Homeoffice sind zwar für viele mit nervenaufreibenden Begleiterscheinungen verbunden, ohne diese Tools würde Lockdown aber wirklich den totalen Stillstand von Wirtschaft und Bildungseinrichtungen bedeuten.

Nur den Segen des technischen Fortschrittes zu sehen wäre aber ebenso falsch wie ein Fokussieren auf den Fluch der Digitalisierung. Die Gesellschaft wird mit Smartphones und noch kommenden digitalen Innovationen leben lernen müssen.

Und sie ist gut beraten, Warner ernst zu nehmen. Denn die unerwünschten Nebenwirkungen der Digitalisierung, die Psychologen und Pädagogen in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern sehen, können tatsächlich verheerende Folgen haben.

Das könnte Sie auch interessieren