Gesunder Kinderschlaf

Mit Schulbeginn sollte der Nachwuchs wieder einen geregelten Schlafrhythmus bekommen, denn Schlafmangel kann sich speziell bei Schülern negativ auf Konzentration und Gefühlskontrolle auswirken. Wie viel Nachtruhe nötig ist, hängt vom Alter der Kinder aber auch den individuellen Vorlieben ab.

In den Ferien gerät der Schlafrhythmus mancher Kinder schon einmal durcheinander, ohne dass das gleich zum Problem wird. Spätestens, wenn die Schule wieder startet, sollten Eltern aber unbedingt auf ausreichenden, regelmäßigen Schlaf achten. Wie viel davon normal ist, hat hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, mit dem Alter zu tun.

Erwachsene brauchen meist sieben bis neun Stunden Schlaf, um sich fit zu fühlen, sagen Schlafforscher. Bis ins Erwachsenenalter verändern sich Schlafrhythmus und -bedarf allerdings mehrmals stark. „Wie viel Schlaf Kinder brauchen, hängt in erster Linie von den Lebensmonaten und -jahren ab“, weiß Pia Neundlinger, leitende Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde im Klinikum Rohrbach: „Während Neugeborene oft fast rund um die Uhr schlafen, legt sich das Bedürfnis mit zunehmendem Alter. Bei Ein- bis Zweijährigen sind es meistens noch elf bis 14 Stunden. Ab etwa sechs Jahren pendelt sich das Schlafbedürfnis in der Regel bei neun bis elf Stunden ein.“

Trotz aller Empfehlungen haben aber auch Kinder und Jugendliche – wie Erwachsene – ein individuelles Schlafbedürfnis. Die einen sind Frühaufsteher, die anderen Nachteulen. „Man weiß aber, dass Schlafmangel bei Kindern häufig zu Übergewicht führt und das Immunsystem schwächt. Und dass sich ein Mangel speziell bei Schülern negativ auf die Konzentration und die Gefühlskontrolle auswirken kann“, erklärt die Ärztin.

Zu wenig Schlaf kann krank machen

Wenn ein Kind chronisch nicht ein- oder durchschläft, kann aber auch eine Krankheit dahinterstecken. Beobachten Eltern das über längere Zeit hinweg und haben sie schon erfolglos versucht, etwa den Mittagsschlaf zu verkürzen oder wegzulassen, sollten sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Die meisten Experten empfehlen den Mittagsschlaf bis zum vierten Lebensjahr, aber auch das ist eher individuell. Im Kindergarten etwa ist zu beobachten, dass nie alle Kinder gleichzeitig freiwillig schlafen wollen und können. Der Mittagsschlaf sollte keinesfalls erzwungen werden, aber es soll die Möglichkeit dazu geben. In jedem Fall sollten Eltern darauf achten, dass ihr Nachwuchs genügend Nachtruhe bekommt und ungefähr ab dem ersten Lebensjahr durchschläft, zumindest sechs Stunden pro Nacht. Ob ein Kind gerne oder nicht gerne schläft, ist zum Teil auch erlernt. Für die Kleinen ist es daher wichtig, dass sie Schlaf von Anfang an als angenehm empfinden und dass es Anreize wie das klassische Vorlesen oder andere Einschlafrituale gibt. Keinesfalls sollten sie zur Strafe ins Bett geschickt werden. „Spätestens mit fünf Jahren sollten sie auch alleine einschlafen können“, ergänzt die Kinderärztin. Ein Geheimrezept, wie die Sprösslinge besser einschlafen, gibt es nicht. Allerdings wirkt bei den meisten Bewegung.

Kinder, die sich austoben und untertags über Sorgen sprechen können, sodass sie diese nicht unbewusst in ihre Träume mitnehmen, schlafen normalerweise gut ein. Spätestens im Teenageralter verändert sich der Schlafrhythmus noch einmal massiv, viele kommen dann in der Früh kaum aus dem Bett und werden erst im Laufe des Tages wirklich aktiv.

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