Glücklich im Betrieb

Zwei Vormittage pro Woche arbeitet Marie Schmidhammer im Rahmen der Integrativen Beschäftigung in der Firma Mahle in Mattighofen. Seitdem ist das Selbstwertgefühl der Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstätte enorm gestiegen und die Firma Mahle zieht einen sozialen, menschlichen und betrieblichen Gewinn aus der Kooperation.

Marie Schmidhammer mit Dagmar Freit- hofnig (Human-Resources Mahle) © Lebenshilfe OÖ

Als einer der ersten Betriebe in Oberösterreich bot sich die Mahle Filtersysteme Austria GmbH als Kooperationspartner für die Integrative Beschäftigung an. Sie bietet Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung einen Arbeitsplatz. Seit Februar 2018 ist Marie Schmidhammer dort tätig. Die Beschäftigte der Lebenshilfe-Werkstätte Mattighofen ist stolz darauf, in einem großen Unternehmen auf Augenhöhe mit Menschen ohne Beeinträchtigung zusammenzuarbeiten. „Ich mag hier nicht mehr weg. Mir gefallen die Aufgaben und besonders mag ich die Demontagearbeiten und die Pausen, die ich mit den Kollegen gemeinsam im Aufenthaltsraum verbringe“, sagt Schmidhammer.

Normaler Bestandteil der Arbeitswelt

An zwei Vormittagen pro Woche übernimmt Marie die Demontage von Ausschussware, deren Einzelteile danach wiederverwendet werden, faltet Verpackungskartons oder übernimmt Botengänge und -fahrten mit dem Hubwagerl. „Marie ist sehr selbstständig und flott. Niemand schaut darauf, dass sie eine Beeinträchtigung hat. Für uns ist die Zusammenarbeit mit ihr ganz normal“, erklärt Schichtleiterin Derva Omerovic. Anfangs wurde Marie von einer Mitarbeiterin der Lebenshilfe-Werkstätte Mattighofen begleitet, für Herausforderungen wurden gemeinsam Lösungen gesucht. Da Marie die Uhrzeit nicht kennt, wird etwa ein Wecker gestellt, der ihr mitteilt, wann es Zeit ist, die Arbeit zu beenden, weil sie von einem Fahrtendienst abgeholt wird. „Wir bei Mahle wollen Menschen mit Beeinträchtigung eine faire Chance anbieten, ihre Fähigkeiten einzubringen und ein Bestandteil der Arbeitswelt zu sein. Es gibt für beide Seiten etwas zu lernen und der soziale, menschliche und betriebliche Gewinn aus diesem Tun zeigt uns, dass Engagement, Solidarität und Empathie keine Einbahnstraße sind“, sagt Werksleiter Markus Simschitz.

Integrative Beschäftigung in der Lebenshilfe OÖ

In Form der Integrativen Beschäftigung werden Klienten der Lebenshilfe außerhalb von der Einrichtungen tätig; zum Beispiel in Wirtschaftsbetrieben, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen oder auch für Privatpersonen. Für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung bietet die Integrative Beschäftigung die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen. Sehr wertvoll für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist die Tatsache, dass sie an Orten arbeiten können, wo auch Menschen ohne Beeinträchtigung arbeiten. Indem ein Unternehmen, ein Verein oder eine Organisation ihnen die Möglichkeit zur Mitarbeit und Teilhabe bietet, zeigt es soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Diese fällt auf und spricht zusätzliche Kundengruppen an.

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