Goldrausch in Miami Gardens

Die 49ers aus San Francisco wollen mit den Rekordteams der NFL gleichziehen. Die Kansas City Chiefs sollen auf dem Weg zum sechsten Meistertitel in der Nacht auf Montag in Florida kein Stolperstein werden.

Quarterback Jimmy Garoppolo (Nr. 10) und seine 49ers wollen in Miami die sechste Super-Bowl-Trophäe ihres Klubs feiern. © AFP/How

„If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair.“ – Scott McKenzie hatte der Stadt in den 60er Jahren ein Denkmal gesetzt, berühmt war die Metropole am Stillen Ozean schon lange davor.

Ursprünglich von Muwekma-Ohlone-Indianern besiedelt, wurde die Gegend ab 1776 von Europäern heimgesucht. Diese vertrieben die Indios und stahlen deren Land. Benannt nach dem Hl. Franz von Assisi, nahm die Ansiedlung in der Bucht von San Francisco mit dem Goldrausch von 1848/49 einen rasanten Aufschwung. Binnen Jahresfrist wuchs die Einwohnerzahl von gut 900 auf 20.000.

Gefährlicher Untergrund

Die Stadt musste aber auch herbe Rückschläge verkraften, das Erdbeben von 1906 gilt als eine größten Naturkatastrophen der USA bis heute. Als Folge davon wurden rund 3000 Menschen getötet und drei Viertel von San Francisco zerstört oder erheblich beschädigt. Auch 1989 und 2007 wurde „Frisco“ von Erdbeben erschüttert, die geografische Lage an der San-Andreas-Verwerfung birgt ein erhöhtes Beben-Risiko. Zu den Sehenswürdigkeiten der Gegend zählen die Gefängnisinsel Alcatraz, die künstlich aufgeschüttete Insel Treasure Island, zahlreiche Baudenkmäler oder die Cable Cars, eine Straßenbahn, die auf 1870 zurück geht.

Die Cheerleading-Mädels „49ers Gold Rush“ werden dabei bestimmt nicht nur ehrfürchtig zusehen. ©AFP/Bahr

Die berühmte „Golden Gate“-Brücke verdankt ihren Namen ebenso dem Traum vom schnellen Reichtum, wie jene jungen Damen, die als „49ers Gold Rush“ das gleichnamige Football-Team mit sehenswerten Choreografien anfeuern.

Diese Unterstützung werden Spielmacher Garoppolo und seine Jungs auch brauchen, die goldenen Jahre des Klubs liegen lange zurück. Fünf Trophäen für die Gewinne der Super Bowls 1981, 1984, 1988, 1989 und 1994 haben die 49ers in der Vitrine stehen, mit einem Sieg in Miami Gardens würden sie mit den Rekordhaltern Pittsburgh Steelers und New England Patriots gleichziehen.

Neben Football-Millionär Garoppolo (er kassiert 137,5 Mio. US-Dollar für den aktuellen Fünfjahresvertrag) sind Widereceiver „Deebo“ Samuel und Tight End George Kittle die „Lebensversicherung“ der 49ers.

Riesiger Rückhalt

In der Abwehr überragt DeForest Buckner buchstäblich alles. Der Defensive End bringt zarte 136 Kilo auf die Waage und ist trotz seiner 2,01 Meter Körpergröße recht agil und beweglich. Ihm zur Seite steht mit 120-Kilo-Bröckerl Nick Bosa (22) einer der besten Verteidiger der Liga.

In Bezug auf All Stars haben die 49ers ebenfalls einiges zu bieten. Für viele ist Joe Montana der beste Quarterback aller Zeiten, die Defensive um John Henry Johnson, Y. A. Tittle, Hugh McElhenny und Joe Perry stand ihm als „Million-Dollar-Backfield“ nichts nach. Auch ein Oberösterreicher machte sich in Frisco einen guten Namen. Der gebürtige Mondseer Raimund Wersching (69), Super-Bowl-Sieger 1982 und 1985, war einer der besten NFL-Kicker überhaupt.

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