Graeme Simsion: Das Rosie-Resultat

Es beginnt abgedreht. „Ich stand einbeinig in der Küche beim Austern-Auslösen, als die Probleme begannen.“ Don bereitet Abendessen für Frau Rosie und Gäste zu, füllt dabei einen Bogen für seine Uni aus und macht Kniebeugen auf einem Bein.

Kurz darauf steckt das Austernmesser in seiner Kniekehle. Nach den Bestsellern „Das Rosie-Projekt“ und „Der Rosie-Effekt“ ist Don wieder da. Im turbulenten, absolut lesenswerten Roman „Das Rosie-Resultat“ mit unbeschwert-amüsantem Tonfall. Don ist 51, hochintelligent, Informatiker, jetzt Genetik-Professor, Autist — komplizierte Denke, aber auch immer strategisch und geradeaus. Diesmal ist er vor allem der Vater von Hudson (11).

Der Sohn scheint kauzig zu geraten. Nach dem Umzug von New York zurück nach Australien, fällt Hudson in der Schule negativ auf. Typ Außenseiter, verschroben, eigenwillig. Don sieht Parallelen zur eigenen unglücklichen Jugend, will Hudson Frust ersparen. Mit vollem Einsatz will er seinem Sohn helfen, ihm wichtige Lebenskompetenzen vermitteln.

Don lässt für sein „Hudson-Projekt“ seine Uni-Karriere ruhen, steht in allen SOS-Lagen parat, lässt sich allerhand Originelles einfallen. Nicht immer mit den klassischen Methoden. Das Buch von Graeme Simsion ist witzig und unterhaltsam, zugleich informativ, zeigt die Welt mit einem Schmunzeln aus der Sicht eines Wissenschaftlers mit Autismus.

Graeme Simsion: Das Rosie-Resultat. S. Fischer Verlag, 384 Seiten, 20,40 Euro

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