Grazer Amokfahrt jährt sich zum fünften Mal

Drei Menschen getötet - darunter vierjähriger Bub - Alen R. zu lebenslanger Haft verurteilt

Die Amokfahrt von Alen R. in Graz jährt sich zum fünften Mal: Der heute 31-Jährige hatte am 20. Juni 2015 um 12.15 Uhr seine Wahnsinnsfahrt in der Zweiglgasse begonnen. Dort rammte er Fußgänger – einer starb.

Dann griff er vor einem Supermarkt Personen mit einem Messer an, raste in die Herrengasse und verletzte mit seinem Wagen rund 50 Passanten – zwei davon starben, darunter ein vierjähriger Bub.

Hunderte Rettungs- und Polizeikräfte waren an jenem sonnigen Samstag stundenlang im Einsatz und versorgten die Verletzten. Mehrere Fußgänger überlebten knapp, konnten sich nur durch Flucht in Häusernischen oder in Geschäfte in buchstäblich letzter Sekunde retten.

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Die Identität eines Todesopfers, der Frau vor der Stadtpfarrkirche, blieb wochenlang ungeklärt. Mehr als 100 Menschen waren betroffen – viele von ihnen wurden zwar nicht verletzt, dies aber nur, weil sie ausweichen und zur Seite springen konnten.

Nach seiner Fahrt durch die Herrengasse lenkte Alen R. seinen Geländewagen über den Hauptplatz – wo gerade eine große Veranstaltung stattgefunden hatte – in die Schmiedgasse, wo er gegen 12.21 Uhr seinen Geländewagen vor der dortigen Polizeiinspektion stoppte.

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Zwei Polizisten holten den Mann mit gezogenen Pistolen aus dem Wagen. Ab September 2016 musste er sich für seine nur wenige Minuten andauernde Amokfahrt vor Gericht verantworten. Es entbrannte eine Kontroverse um seine Zurechnungsfähigkeit. Die Geschworenen befanden ihn für schuldig. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingeliefert.

Noch am Abend der Amokfahrt waren bei einem Gedenkgottesdienst in der Grazer Stadtpfarrkirche, vor deren Eingang Alen R. ebenfalls vorbeigerast war, rund 500 Trauergäste.

Danach kamen Tausende Menschen bei Dunkelheit in die Herrengasse und entzündeten ein „Kerzenmeer“. Gut eine Woche nach der Tat wurde ein Trauermarsch abermals mit Tausenden Teilnehmern und angeführt vom damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer unter strengen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten.

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