Großmeister des Malteserordens gestorben

Der Chef des Malteserordens, Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, ist tot. Der Großmeister sei am Mittwoch in Rom gestorben, nachdem ihm vor einigen Monaten eine unheilbare Krankheit diagnostiziert worden sei, teilte der katholische Orden mit. Der Italiener wurde 75 Jahre alt.

Der Malteserorden existiert seit dem Jahr 1048. Er unterhält in etwa 120 Ländern Wohltätigkeitsprojekte und hat etwa 13.500 Mitglieder. Seine Führung soll nun bis zur Wahl eines neuen Großmeisters Ruy Gonçalo do Valle Peixoto de Villas Boas übernehmen.

Dalla Torres Wahl war ein beispielloser Machtstreit mit dem Vatikan vorausgegangen, der sich an der Entlassung des Deutschen Albrecht von Boeselager entzündet hatte. Von Boeselager war als Großkanzler unter anderem ein Jahre zurückliegender Streit zum Verhängnis geworden, bei dem es auch um die Verteilung von Kondomen in Myanmar ging.

Der damalige Ordenschef Matthew Festing hatte sich anschließend gegen eine Untersuchung der Vorfälle durch eine vom Vatikan eingesetzte Kommission gewehrt. Der Streit eskalierte, Papst Franziskus forderte Festing zum Rücktritt auf. Dalla Torre sollte den Orden daraufhin intern reformieren.

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