Grüne Nöte mit zwei Ex-Spitzen

Erneut Spendenwirbel um Chorherr — Hebein hat die Partei verlassen

SITZUNG U-KOMMISSION ZU WIENER VEREINEN: CHORHERR

Die Grünen haben gerade ihre liebe Not mit zwei ehemaligen Spitzenfunktionären. Zum einen gibt es neue Mutmaßungen über die Verquickung politischer und privater Interessen des früheren Wiener Planungssprecher der Grünen, Christoph Chorherr, zum anderen hat jetzt die als Landessprecherin der Wiener Grünen vorzeitig abgetretene Birgit Hebein der Partei den Rücken gekehrt. Sie meinte mit Blick auf die Flüchtlingspolitik der türkis-grünen Bundesregierung, „die grüne Politik mit all den Argumenten und Nichthaltungen erreicht nicht mehr mein Herz“. Sie habe vor wenigen Tagen ihren „sofortigen Austritt aus der Grünen Partei bekanntgegeben“, so Hebein, die via Facebook „klare grüne Haltungen und nicht Passivität“ fordert.

Weiter im Schussfeld der Kritik findet sich indes der frühere Bundessprecher und langjährige Wiener Klubobmann der Grünen, Christoph Chorherr. Das Nachrichtenmagazin profil zitiert in seiner aktuellen Ausgabe aus Akten, wonach es Mails von Immo-Investor Michael Tojner geben soll, die auf einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen der Widmung des Heumarkt-Projekts im Wiener Gemeinderat und einer 5000-Euro-Spende an Chorherrs Schulprojekts-Verein Ithuba in Afrika hindeuten. Tojner bestreitet die Vorwürfe vehement, die von profil zitierten Angaben seien „unvollständig“ und „aus dem Kontext genommen“.

„Verheerendes Bild“

Dessenungeachtet schoss sich die ÖVP auf die Grünen ein. „Wer ständig von sauberer Politik spricht, muss sein Versprechen auch einhalten. Umso dringender ist es, dass die Grünen alle Zahlungsflüsse rund um ihre Zustimmung zum Hochhausprojekt am Heumarkt offenlegen“, so U-Ausschuss-Fraktionschef Andreas Hanger. Den profil-Enthüllungen zufolge soll nicht nur Chorherr Spendengelder „von finanzstarken Immobilien-Unternehmern“ erhalten haben, sondern auch Ex-Abgeordnete Monika Langthaler und die Kampagne von Alexander Van der Bellen. „Völlige Aufklärung zur möglicherweise gekauften Politik der Grünen“forderte die stellvertretende Generalsekretärin der ÖVP, Gaby Schwarz. Die medial bekannt gewordenen Erkenntnisse zeichnen laut Schwarz „ein verheerendes Bild der grünen Regierungsbeteiligung in Wien“.

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