Gut erhaltenes Wisentskelett am Kasberg in OÖ entdeckt

Knochen lagen in 30 Meter tiefem Schacht — Historischer Fund wird nach der Altersbestimmung in den Naturtierpark Grünau übersiedelt

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Höhlenforscher haben Ende Dezember 2020 einen historischen Wisentschädel in einem 30 Meter tiefen Schacht am Kasberg entdeckt.

Das gut erhaltene und fast vollständige Skelett wurde Anfang Jänner geborgen und wird nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Ab sofort können Skigäste den historischen Fund eine Woche lang bei der Bergstation besichtigen, in den kommenden Monaten wird er in den Naturtierpark Cumberland Wildpark Grünau gebracht.

Nur mehr kleine Populationen in Europa

Das genaue Alter muss noch bestimmt werden. „Das Wisent wird auch Europäischer Bison genannt und lebte in freier Wildbahn in unseren Breiten bis in das frühe Mittelalter. Die Tiere konnten um die Jahrhundertwende nur knapp vor dem Aussterben bewahrt werden“, erklärte Biologin Teresa Schaer in einer Pressekonferenz am Dienstag in Grünau.

„Heute leben geringe Populationen unter anderem im Nationalpark Bialowieza an der polnisch-weißrussischen Grenze, in Deutschland im Rothaargebirge, in Nord-Ost-Rumänien sowie in einigen Zoos und Wildparks“, ergänzte die Expertin.

Die Höhlenforscher Franz Moser und Franz Rührlinger entdeckten das Skelett am 29. Dezember. Nach der Bergung wurde es am Institut für Paläontologie der Universität Wien gesichtet.

Gernot Rabeder und Teresa Schaer präparierten anschließend den Fund, um ihn gegen Umwelteinflüsse zu schützen und haltbar zu machen. Aktuell wird sein Alter mit der C14-Methode überprüft sowie das Skelett genetisch analysiert.

Dadurch wollen die Wissenschafter feststellen, zu welcher Art oder Unterart der Wisent gehört oder ob er möglicherweise eine unbekannte Art sein könnte.

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