86 Minuten lang präsentierte sich der LASK im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei RB Salzburg auf Augenhöhe. Ein starkes Finish des Tabellenführers brachte den Linzern am Ende aber eine 0:2-Niederlage und damit die dritte Pleite gegen die Bullen im dritten Saisonduell ein. „Die Geschichte gegen Salzburg wiederholt sich. Wir sind relativ knapp dran, am heißt der Sieger aber Salzburg“, ärgerte sich LASK-Trainer Dominik Thalhammer.
Die Bank als Faktor
Ein entscheidender Faktor war die Bank: Während Thalhammer nur einmal wechselte, bereitete RB-Joker Karim Adeyemi beide Treffer vor, der ebenfalls eingewechselte Noah Okafor sorgte für die Entscheidung in der Nachspielzeit (94.). Zuvor hatte Ex-LASK-Angreifer Mergim Berisha die einzige echte Torchance des Tabellenführers in der zweiten Hälfte genutzt. Schneller Angriff über die rechte Abwehrseite der aufgerückten Linzer, Gernot Trauner attackierte raus, öffnete damit das Zentrum, was Salzburg in Form einer herrlichen Kombination und mit etwas Ballglück bestrafte (93.). „Heute war die Leistung von der Bank der Unterschied“, bestätigte Salzburg-Trainer Jesse Marsch und ergänzte: „Der LASK-Kader ist momentan etwas dünn, das ist nicht so einfach für sie.“
„Nichts vorwerfen“
Schon in den ersten beiden Duellen hatten sich die Athletiker über weite Strecken ebenbürtig gezeigt, diesmal überzeugten die Oberösterreicher vor allem mit ihrem intensiven Spiel gegen den Ball. „Leistungsmäßig können wir uns nichts vorwerfen. Wir haben in unseren Prinzipien einen richtig guten Job gemacht“, lobte Thalhammer den Auftritt seiner Mannschaft, die giftig im Pressing war und die Bälle in den Rücken der Abwehr sehr gut kontrollierte. So waren ein Stangenschuss von Berisha nach einer Umschaltsituation und ein Kopfball von Patson Daka nach einem Corner die besten Gelegenheiten.
Auf der Gegenseite hatte Husein Balic die Führung am Fuß (35.), scheiterte aber an Cican Stankovic. Nach dem Wechsel kam Thomas Goiginger im Sechzehner zum Abschluss, traf dabei den sich abstützenden Verteidiger Ramalho an der Hand (62.): „Es ist eine Frage der Interpretation, ob die Hand da etwas verloren hat. Ich denke, eher nicht.“
Für das Cup-Finale in zwei Wochen in Klagenfurt rechnet sich der LASK dennoch Chancen aus. „Wir haben in allen drei Spielen richtig gute Leistungen gebracht. Wir werden auch für das Cup-Finale Lösungen finden“, ist Thalhammer überzeugt. „Wir können viel Positives mitnehmen, waren defensiv sehr stark. Am Ende geht es um Kleinigkeiten“, meinte James Holland.
Von Christoph Gaigg