Halbe EU-Fläche von Dürre bedroht

Historische Hitze in Frankreich, Großbritannien — Brände wüten weiter

In Louchats in Südwestfrankreich kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand.
In Louchats in Südwestfrankreich kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand. © AFP/Moritz

Rund die Hälfte der EU-Fläche ist laut Experten derzeit von Dürre bedroht. Exakt besteht laut EU-Kommission im Juli auf 46 Prozent des EU-Gebiets ein „Risiko“ für Dürre.

Für weitere elf Prozent des Gebiets gelte mangels Regen sogar bereits der Alarmzustand mit Folgen für Vegetation und Ernte. „Frankreich, Rumänien, Spanien, Portugal und Italien werden wahrscheinlich mit einem Rückgang der Ernteerträge zu kämpfen haben“, erklärten die Experten im Auftrag der EU-Kommission.

Aber auch Deutschland, Polen, Ungarn, Slowenien und Kroatien seien „bis zu einem gewissen Grad betroffen“. Am stärksten ist die Trockenheit demnach im norditalienischen Po-Becken.

Die Experten sprechen in ihrem Bericht von einer „atemberaubenden“ Entwicklung. Wenn die bis September prognostizierte Trockenheit anhalte, würden sich die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Wasserversorgung und Energiegewinnung durch Wasserkraftanlagen noch verschärfen. In Frankreich und Großbritannien wurden am Montag Rekordtemperaturen von über 40 Grad erwartet.

In Frankreich gilt für 15 von 101 Départements die rote Warnstufe für Hitzewelle. Betroffen ist vor allem die Atlantikküste, erstmals auch die Bretagne. Dort wüten auch die Brände weiter — am Atlantik mussten seit vergangenem Dienstag 16.200 Urlauber und tausende Einheimische ihre Unterkünfte verlassen. Brände auch in Spanien, Portugal, Griechenland und Italien.

Dort stand im Urlaubsort Bibione am Freitag ein Pinienwald in Flammen. „Das betroffene Gebiet ist weit von Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen entfernt, so dass kein einziges Gebäude zu Schaden kam. Das Gleiche gilt für den Strand“, beruhigt nun Bürgermeister Flavio Maurutto.

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