Meinung

von Manfred Maurer

‚Harmlose‘ Gefahr

Hat man es mit islamistischen Selbstmordattentätern zu tun, ist die Sache klar: Sie morden nur unter dem Beifall einer winzigen (allerdings auch nicht zu vernachlässigenden) Minderheit für den Aufbau eines Weltkalifats. Aufstieg und Fall des Islamischen Staates (IS) zeigen, wie vergänglich solche Konzepte sind.

Doch nicht nur gewalttätige Extremisten verfolgen das Ziel einer Unterminierung des westlichen — freiheitlich-demokratischen, christlich-jüdischen — Gesellschaftsmodells.

Die Milli-Görüs-Bewegung etwa geht auf den 2011 verstorbenen Antisemiten Necmettin Erbakan zurück, der nur in einer auf dem Islam basierenden Welt eine „gerechte Ordnung“ („Adil Düzen“), im westlichen System dagegen eine „falsche Ordnung“ sah. Seine Anhänger sind auch außerhalb der Türkei aktiv, auch hier in Oberösterreich.

Die unter verschiedenen Namen auftretenden Vereine präsentieren sich der heimischen Politik als freundliche Integrationspartner. Oft übersehen wird die gut versteckte, nur bei genauem Hinsehen zu erkennende Islamisten-Ideologie.

„Oft übersehen wird die gut versteckte, nur bei genauem Hinsehen zu erkennende Islamisten-Ideologie.“

Umso wichtiger ist es, dass es jetzt in Österreich eine Dokumentationsstelle gibt, die — wissenschaftlich und nicht polemisch — dem Phänomen des politischen Islam auf den Grund geht. Denn die von ihm ausgehende Gefahr ist weniger harmlos als sie wirkt.

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