Hilfswerk verdoppelt Sommerangebot

Eltern haben Urlaub aufgebraucht — Bedarf an flexibler Betreuung groß

V. l.: Thurnhofer, Tischler und Hattmannsdorfer präsentierten die erweiterten Kinderbetreuungsangebote.
V. l.: Thurnhofer, Tischler und Hattmannsdorfer präsentierten die erweiterten Kinderbetreuungsangebote. © Oö. Hilfswerk

Die Corona-Krise hat nicht nur dazu geführt, dass Familien mehr zusammengewachsen sind — bei einer IMAS-Umfrage haben dies 89 Prozent angegeben — sondern auch die Urlaubstage und Zeitguthaben der Eltern „aufgefressen“.

Immerhin wurden etwa im ersten Lockdown 87 Prozent der Kinder, im zweiten 71 Prozent daheim betreut (SORA). Normalerweise sind es 40 Prozent. Das OÖ Hilfswerk wird daher im Sommer das flexible Betreuungs- und Freizeitangebot deutlich ausweiten.

1000 Betreuungsplätze wurden 2020 für Kinder von drei bis 12 Jahren angeboten, „heuer haben wir bereits 1450 Buchungen“, sagt Hilfswerk-Obmann LAbg. Wolfgang Hattmannsdorfer. Er rechnet noch mit einer Verdopplung auf über 2000 Anmeldungen. 85 Gemeinden und Firmen — darunter das Klinikum Wels, das Ordensklinikum Linz, die JKU und Hofer — haben ihr maßgeschneidertes Angebot bereits gebucht.

Neu dabei ist heuer in den Ferien die Firma Innovametall in Freistadt. Mit der Kinderbetreuung soll verhindert werden, dass die Eltern ihre Urlaube zeitversetzt nehmen, oder umständliche Wege in Kauf nehmen müssen, nennt Prokuristin Silvia Thurnhofer das Motiv. Damit werde ein Beitrag zur Entlastung der der Eltern geleistet.

Aufgestockt werden im Sommer auch die Plätze in den Krabbelstuben, Kindergärten und Horten. „Mit diesen Initiativen wollen wir als OÖ Hilfswerk einen zusätzlichen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach den fordernden Zeiten der Corona-Pandemie leisten“, betonen Hattmannsdorfer und Hilfswerk-Geschäftsführerin Viktoria Tischler.

Aktuell im Fokus stehen Kinder, die in den letzten Monaten von der Bildung etwas abgeschnitten waren. Dank des Corona-Auffangpaketes des Bundes (200 Mio. Euro für die Bundesländer) wurden Lernbegleitung, Entwicklungsdiagnostik und Sozialarbeit in den Schulen ausgeweitet. „Um diese Kinder fördern zu können, sprechen wir aktiv ihre Eltern an“, so Hattmannsdorfer.

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