„Hoffe, dass mich das begleiten wird“

OÖ Landes-Kultur GmbH schickt Künstler mit „OÖ Air“ in die Welt — Erfahrungen im Talk

Jens Höffken auf den Spuren der Achterbahnen
Jens Höffken auf den Spuren der Achterbahnen © Jens Höffken

„Ich bin eine Abenteurerin“, sagt Kerstin Reyer. So war das Angebot einer außergewöhnlichen Reise auf der Donau für die Künstlerin ein wahrer Glücksfall. Möglich gemacht hat die Fahrt auf einem Gefährt zwischen Floß und Boot — „Dieses Boot ist eine Ausnahme!“ — das 2020 vom Geschäftsführer der OÖ Landes-Kultur GmbH, Alfred Weidinger, ins Leben gerufene Programm „OÖ Air“.

Dieses Residence-Programm ermöglicht es Künstlerinnen und Künstlern mit Oberösterreich-Bezug, die Fremde kennenzulernen. „Da öffnet sich ein Fenster zu Welt“, sagt Kuratorin Genoveva Rückert.

Es sei ein experimentelles Format, bei dem es um die Reise an sich gehe. Nach der Rückkehr werden die Erfahrungen geteilt, mit Präsentationen, Ausstellungen – oder eben mit öffentlichen Gesprächen, so wie Mittwochabend geschehen. Einige ihrer „Piloten“ stellte die OÖ Kultur GmbH beim „OÖ Air Talk“ vor – coronabedingt via Livestream.

Reyer ist in Bulgarien zu einer Gruppe von Künstlern gestoßen, die bereits auf dem schwimmenden „Haus“, der MS Fusion, unterwegs waren. Rund 20 Tage Richtung 0-Punkt der Donau, 500 Kilometer zum Schwarzen Meer.

„Es war sehr atemberaubend“, berichtet sie. Wetterbedingt musste die Crew auch einige Tage an Land verbringen, was jedoch auch ein besseres Kennenlernen von Bulgarien und Rumänien mit sich brachte. Aus den vielfältigen Materialien, die Reyer, gesammelt hat — von Sounds bis Videos, Fotos — könnte eine Collage entstehen, eventuell eine Installation. Die Donau als Inspirationsquelle wird sie weiter bereisen.

Ihr überdimensionales Reise-Tagebuch präsentierte die aus Gosau stammende Künstlerin Therese Eisenmann beim Talk und zeigte damit bereits einen spannenden Output ihres dreimonatigen Aufenthaltes in Island. Für Eisenmann ging mit der Reise ein lang gehegter Traum in Erfüllung, der nachwirken wird.

„Ich hoffe, dass mich das jahrelang begleiten wird“, sagte Eisenmann. Sie werde geistig immer wieder an diesen Ort gehen. Die gesammelten Eindrücke in Stahlgravuren, ihrer Ausdrucksform, umzusetzen, werde schwer, so die Künstlerin. Doch der Herausforderung stelle sie sich.

Jens Höffken ist Gewinner des OK Friends und Energie AG Traumstipendiums und konnte so Achterbahnen nahezu auf der ganzen Welt besuchen. Er ist darüber ein wahrer Spezialist geworden und präsentierte Schönes bis Skurriles aus der Welt der Achterbahnen. Einen Trend hat er dabei auch entdeckt: „Es geht nicht mehr um höher, weiter, schneller!“Die Schönheit der Dinge stehe nun im Mittelpunkt.

Von Mariella Moshammer

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