Hohe Lärmschutzwände an A1 für Piloten eine „Herausforderung“

Rettungshubschrauber zwischen engen Wänden schwer zu landen — Asfinag verweist auf Abstimmung mit Blaulichtorganisationen

Die hohen Lärmschutzwände könnten im Ernstfall Probleme für Rettungshubschrauber verursachen.
Die hohen Lärmschutzwände könnten im Ernstfall Probleme für Rettungshubschrauber verursachen. © Röbl

Die derzeit in Bau befindlichen, bis zu 7,5 Meter hohen Lärmschutzwände entlang und inmitten der A1 im Raum Ansfelden (Bezirk Linz-Land) rufen wohl nicht nur bei Autofahrern gemischte Gefühle hervor.

Die Frage etwa, was im Falle eines schweren Unfalls passiert, beschäftigt auch die Piloten des Rettungshubschraubers: „Leichter wird es ganz sicher nicht“, spricht Wolfgang Hießböck vom ÖAMTC Hubschrauber Christophorus 10 im Gespräch mit dem VOLKSBLATT von einer neuen Herausforderung. Konkret nennt sich das Problem „Downwash-Effekt“.

Das heißt: Die von den Rotoren des Hubschraubers beim Landeanflug nach unten gepresste Luft, kann zwischen den hohen Wänden nicht entweichen, sondern steigt wieder auf. Dadurch entstehen heftige Turbulenzen, die das Landen und auch den Abflug erschweren. Zumal ein Landeanflug zwischen hohen Lärmschutzwänden ohnehin schon eine Herausforderung an sich darstellt. Genaueres könne man derzeit allerdings noch nicht sagen, dies müsse erst der Ernstfall zeigen. Zur Not müsse man wohl, sofern dies möglich sei, auf Feldern neben der Autobahn landen, sagt Hießböck.

Hohe Wände sind kein Unikum

Die Asfinag verweist ihrerseits darauf, dass dieses Lärmschutzprojekt – sowohl was die Bau- als auch die spätere Betriebsphase betrifft, standardisiert im Vorfeld mit den Blaulichtorganisationen abgestimmt worden sei. Zu Pilotenthemen könne man keine Expertenauskunft geben. Eine Wand im Mittelstreifen, also zwischen den Fahrbahnen, sei hier jedoch auch vorher schon vorhanden gewesen, wenn auch nicht so hoch.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Die hohe Wand im Mittelstreifen sei überdies auch kein Unikum, derart hohe Mittelwände gäbe es schon jetzt etwa beim A1 Knoten Steinhäusl (NÖ), auf der A1 in der Stadt Salzburg oder oft auf der A10 Tauern Autobahn.

Das könnte Sie auch interessieren