Hotline für 24-Stunden-Betreuung

Landesmitarbeiter koordinieren Fälle, wo die Pflegekraft plötzlich wegfällt

Das geht heute nicht mehr. Mittlerweile braucht das Pflegepersonal im direkten Kontakt mit den Betreuten eine Schutzausrüstung.
Das geht heute nicht mehr. Mittlerweile braucht das Pflegepersonal im direkten Kontakt mit den Betreuten eine Schutzausrüstung. © InsideCreativeHouse – stock.adobe.com

Das Land OÖ hat eine zentrale Anlaufstelle für Probleme im Zusammenhang mit der 24-Stunden-Betreuung eingerichtet. Wenn sich Lücken abzeichnen, können sich Angehörige unter der Telefonnummer 0732/7720-78333 (Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr) melden.

Bei Bedarf ist eine weitere Aufstockung der Telefonzeiten möglich. Die Mitarbeiter der Hotline klären dann ab, ob es Alternativen gibt, und koordinieren diese, teilte das Sozialressort am Mittwoch mit.

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Für die konstruktive Zusammenarbeit und Gespräche mit den Kammern – Ärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammer – bedanken sich LH Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander: „Gerade die Ärztinnen und Ärzte sowie die Apothekerinnen und Apotheker sind in diesen Tagen besonders gefordert. Das ist uns bewusst. Es zeigt, dass in Oberösterreich alle an einem Strang ziehen, um miteinander die Situation zu meistern.“ Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Verteilung der Schutzausrüstung, insbesondere der Masken. ©APA/Kerschbaummayr

Durch die Grenzschließungen drohen derzeit turnusmäßig wechselnde 24-Stunden-Betreuer aus dem Ausland allmählich wegzufallen. Den daraus entstehenden Bedarf versuche man zunächst mit mobilen Diensten zu kompensieren, informierte Landesrätin Birgit Gerstorfer. Wo das nicht möglich ist, könne man sich mit einer kurzfristigen stationären Unterbringung in derzeit frei stehenden Trakten von Alten- und Pflegeheimen oder anderen Ersatzunterkünften behelfen.

Nun muss noch das nötige Personal für die Pflege aufgestellt werden. Das AMS habe daher bereits alle derzeit arbeitslos gemeldeten Oberösterreicher, die berufliche Vorerfahrung im Pflegebereich haben, angeschrieben, so die Landesrätin. Daneben könne das Personal auch durch Praktikanten, die gerade eine Altenbetreuungsausbildung machen, und Zivildiener verstärkt werden.

„Die Corona-Krise und die damit verbundenen Grenzschließungen stellen eine enorme Herausforderung für das System der 24-Stunden-Betreuung dar. In Oberösterreich wird aber niemand im Stich gelassen“, betont Gerstorfer.

Pflegebedürftige wenn möglich zu Hause lassen

Die Diakonie begrüßt, dass die Regierung Maßnahmen setzt, damit Menschen mit Pflegebedarf in Zeiten von Corona nicht unversorgt bleiben. „Es ist gut und wichtig, dass die 175.000 Menschen, die ohne professionelle Unterstützung ausschließlich von Angehörigen gepflegt werden, in den Blick kommen“, betont Diakonie- Direktorin Katharina Moser. Ersatzpflegeplätze in Reha-Zentren sieht sie aber als ultima ratio. „Zunächst muss alles dafür getan werden“, dass die Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können“, so Moser.

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„Man sollte alles tun, was man tun kann, um die Menschen zuhause zu lassen“, sagt auch Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm. Um dies zu ermöglichen, sollten Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen – egal, ob sie schon mobile Dienste in Anspruch nehmen oder nicht – „großzügige Pakete für Tagesbetreuung und mobile Pflege zur Verfügung gestellt werden“, so die Diakonie. Derzeit würden Heimhilfen etwa nur für ein oder zwei Stunden pro Tag und Betroffenem zur Verfügung stehen – und das nicht am Stück, ergänzte Anselm. „Es wäre besser, wenn man das ausdehnen könnte. Derartige Angebote müssten sowohl verfügbar als auch leistbar sein, betonte sie.

Schnelltests für 24-Stunden-Betreuer

Neben der Nothilfe ist die Caritas in diesen Tagen vor allem im Bereich Pflege und 24-Stunden-Betreuung gefordert. Bisher sei die Aufrechterhaltung von Betreuung und Pflege gelungen, aber „die Zeit arbeitet gegen uns“, so Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter. An mittelfristigen Lösungen mit den Nachbarländern führe kein Weg vorbei.

Die Hilfsorganisationen deponierten am Mittwoch ihre Anliegen beim Sozialministerium. So braucht man im Pflegebereich Schutzbekleidung für Mitarbeiter, Kräfte in der 24-Stunden-Betreuung sollten zudem durchgehend getestet werden, um eine Kettenreaktion bei der Ansteckung zu vermeiden. Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter zeigte sich nach dem Treffen durchaus optimistisch.

Aufgrund der EU-Verträge gibt es auch eine Möglichkeit, dass sich die EU-Staaten bei Versorgungsengpässen gegenseitig aushelfen. Ein Einsatz des EU-Solidaritätskorps wäre im Bereich der Pflege denkbar. Allerdings seien die Helfer nicht in einer ständigen Brigade abrufbar, und die Mitwirkung beruhe auf Freiwilligkeit.

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