HPV-Impfung beugt Krebs vor

Fast 100-prozentiger Schutz – Immunisierung in jungen Jahren wichtig

V. l.: Gynäkologie-Primar Univ.-Prof. Lukas Hefler, Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und HNO-Facharzt OA Andreas Strobl
V. l.: Gynäkologie-Primar Univ.-Prof. Lukas Hefler, Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und HNO-Facharzt OA Andreas Strobl © Land OÖ/Stinglmayr

In Österreich erhalten jährlich 400 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, 600 Personen – Männer viermal so häufig wie Frauen – werden mit einem durch Humane Papillomaviren (HPV) ausgelösten Rachenkrebs konfrontiert. Der typische Patient mit Rachenkarzinom ist zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Beide Diagnosen könnten durch eine Impfung verhindert werden. „Nur wenigen Krebsarten kann man wirksam vorbeugen. Umso wichtiger ist es über die HPV-Impfung aufzuklären und niederschwellige Impfprogramme zu starten“, so Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Am sinnvollsten wäre es, Mädchen und auch Buben im Alter von neun bis zwölf Jahren zu impfen. Für sie gibt es ein kostenloses Angebot, z. B. in der Schule in der 5. Schulstufe. Für Jugendliche über 12 bis 18 Jahre wird die Impfung um 60 Euro je Teilimpfung – zwei bis drei sind nötig – angeboten.

„Mittlerweile erreichen wir etwa die Hälfte in diesen Zielgruppen“, sagt Gynäkologie-Primar Univ.-Prof. Lukas Hefler von den Spitalspartnern Ordensklinikum Linz/ KH Barmherzige Brüder, der mit seiner Pink Ribbon-Kampagne den Stein ins Rollen brachte: „Die Impfung schützt zu 99 Prozent gegen neun Viren, die diese Krebsarten auslösen. Am besten ist eine Impfung vor der ersten sexuellen Aktivität, bis zum 30. Lebensjahr wird sie jedem empfohlen, mitunter auch darüber hinaus.“

Bis zu 90 Prozent der Menschen infizieren sich mit HPV. Ein Großteil der Viren führt zu stark wachsenden Hautveränderungen im Genitalbereich, die Hochrisiko-Typen zu Krebs. Im Gegensatz zum Gebärmutterhalskrebs gibt es im HNO-Bereich keinen Abstrich, um eine Krebsvorstufe zu erkennen, so Oberarzt Andreas Strobl, Leiter des Kopf-Hals-Tumorzentrums im Ordensklinikum Linz Barm. Schwestern. Umso wichtiger sei die Impfung.

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