Hunderl & schmatzende Schuhe

„Das war 2019“: maschek massierten im Posthof die Lachmuskeln

V. l.: Robert Stachel und Peter Hörmanseder
V. l.: Robert Stachel und Peter Hörmanseder © Alexi Pekanos

Fußballer können auch anders. Marko Arnautovic ein Feingeist mit Ohrstöpseln, der sich vor dem Match am liebsten Handke-Hörbücher reinzieht. Kicker-Legende Herbert Prohaska ein ganz Sensibler, der – pst, Geheimnis! – bei Konzerten von Barbra Streisand flennt. Aber die alte Plaudertasche Mirjam Weichselbraun steckt’s dem Putin, der gleich nach Brüssel weiterpetzt. Prohaska ein Weichei, was haben da Angela, Theresa (May) und Donald (der polnische) zu kudern!

Donald (der andere) hat natürlich auch seine Auftritte. Wie er mit geblähter Brust ein schwedisches Mädchen ignoriert, das seinesgleichen mit biblischem Furor ein „Wie könnt ihr es wagen!“ entgegenschleudert. Das war Realität. Der Satire sei Dank, kann der Trump dem Zorn anderer nicht entkommen. Charles lässt mit Kanonen auf seinen Helikopter ballern, die Queen zischt den rempelnden US-Rüpel an: „Geh umi do, oba schnö!“

Satire überlagert Realität

So ein Jahr rauscht vorüber, maschek halten die Zeit an. „Das war 2019“ knetete am Mittwoch ordentlich die Lachmuskeln durch, der Linzer Posthof war rammelvoll und auch gestern ausverkauft. Sensationell die Präzision von Peter Hörmanseder und Robert Stachel, die über TV-Bilder „drüberreden“. Satire überlagert Realität, ist mitunter „realer“ als diese. Pamela Rendi-Wagners „Wie Sie wissen, bin ich Ärztin“ bleibt als Running-Gag hängen, ebenso die „Aussage“ von Rendis Parteikollegen Dornauer. Der hat diesmal nicht SPÖ gewählt, weil: Frau an der Spitze. Entblößung, Treffer! Wunderbar eingesprochene Geräuschkulissen, akustisch Hunderl im Hintergrund herangezoomt, ein steter Quell der Freude das Abmarschieren von Militärparaden.

Wie da das Schuhwerk der Volksvertreter lustig schmatzt! Hansi Hinterseer („mit den abgetrennten Füßen eines Eisbären“) im Morgenfernsehen, ein fuchsteufelswilder Sportchef Rainer Pariasek („Pariasack“). Innenpolitischer Höhepunkt die heitere Partyinsel, going to Ibiza! Das Video deuten maschek um zur Jobsuche des gescheiterten Parteiobmannes, der sich auch noch die Fluchtroute als EU-Parlamentarier („von Küssel nach Brüssel“) verbaute. Schlau verdichtende, saukomische Performance. Die Zugabe, eine grotesk zurechtgesprochene Angelobung der Bundesregierung, ist noch in der ORF-TV-Thek in „Willkommen Österreich“ zu sehen.

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