Hyundai Staria – Bus 2.0

VW, Renault, Mercedes, Opel, Toyota, Peugeot oder auch Citroën: Die meisten Hersteller gehen bieder an das Thema Kleinbus heran. Nicht so Hyundai. Die Koreaner haben mit dem dieselbetriebenen Staria einen extravaganten Siebensitzer bei den Händlern stehen.

Youtube Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

„Inside-Out“, so nennt Hyundai seine Designphilosophie, die laut den Koreanern für die Zukunft der Mobilität steht und bei der die spezielle Gestaltung beim Innenraum beginnt und die sich beim Exterieur fortsetzt.

Das zeigt Hyundai dann auch beim Staria, dem 5,253 Meter langen Kleinbus, vor, dessen stromlinienförmige Silhouette durch eine von vorne nach hinten verlaufende Kurve und eine niedrige Schulterlinie definiert ist.

Typenschein

Hyundai Staria Bus Luxury Line 2.2 CRDi 4WD AT

Preis: ab € 69.490,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 70.490,- inklusive Außenfarbe Abyss Black Pearl € 800,- und Design Paket Brass € 200,-; einen Hyundai Staria Bus (Trend Line) gibt es ab € 53.990,-
NoVA/Steuer: 24 %/ € 1607,04 jährlich
Garantie: 5 Jahre ohne Kilometerbegrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 20.000 km bzw. jährlich

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 2199 cm³, 130 kW/177 PS bei 3800 U/min, max. Drehmoment 430 Nm bei 1500-2500 U/min
Getriebe: Achtgangautomatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 13,5 s
Leistungsgewicht: 13,8 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 8,7 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 8,9 Liter
CO2-Ausstoß: 228 g/km
Euro 6d

Eckdaten:
L/B/H: 5253/1997/1990 mm
Radstand: 3273 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2435/3030 kg
Kofferraum: 117-431 Liter
Tank: 75 Liter (Diesel)
Reifen: 4 x 235/55 R18 104H auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 6

Geländedaten:
Bodenfreiheit: 186 mm

Das Heck zeichnet sich durch auffällige, vertikale Rückleuchten sowie breite Scheibe aus womit schon beim ersten Hinsehen klar ist: Dieser Bus ist in Sachen Designsprache in dem Segment ein auffälliges Statement.

Die elektrischen Schiebentüren links und rechts gehen langsam auf und offenbaren eine nobel gestaltete Wohlfühlzone, bei der Materialmix, Verarbeitung und Platzangebot stimmig sind. Die beiden Einzelsitze in Reihe zwei scheint Hyundai aus einem Nobel-Möbelhaus entliehen zu haben. Denn die belüft- und beheizbaren Sitze sind wie Fernseh-Fauteuils konzipiert – unter anderem also mit Beinauflage und weit verstellbarer Rückenlehne.

Es fehlt nur noch die Massagefunktion, dann würde man selbst als Fahrer am liebsten in Reihe zwei Platz nehmen. Geht natürlich (noch) nicht, denn irgendwer muss ja hinter dem zarten Ledervolant und dem übersichtlich gestalteten Ledervolant sitzen und steuern, auch wenn der Staria mit seinen zahlreichen Helferlein teilautonom unterwegs sein kann.

Und auch vorne lässt es sich gut reisen. Die Platzverhältnisse sind riesig. Da das Dashboard auf der Beifahrerseite nach vorne versetzt ist, hat der Beifahrer sogar noch mehr Platz. Beide digitale Bildschirme bieten umfangreiche, glasklare Infos: Auf dem mittigen, freistehenden Touchscreen ist die Menüführung kinderleicht.

Einziges Aggregat ist ein rauer 2,2-Liter-Diesel, der gut hörbar seine maximal 177 PS und 430 Newtonmeter Drehmomente an alle vier Räder weitergibt. Und wie es sich gehört, wird es den Staria künftig auch als Elektrovariante geben. Doch zurück zum Selbstzünder, der erst relativ spät seine Kraft entfaltet und in Kombination mit der spürbar schaltenden Achtgangautomatik den Kleinbus zügig voranbringt, ohne dabei allzu durstig zu werden.

Im Schnitt gönnt sich der Siebensitzer knapp neun Liter auf hundert Kilometer, was somit nur knapp über dem WLTP-Referenzwert liegt und ihm eine Reichweite von gut 800 Kilometer einbringt. Dank Mehrlenkerachse an der Hinterachse agiert der Kleinbus wendig, die Federung gibt sich komfortabel, die Bremsen packen ordentlich, aber nicht brachial zu und die Lenkung entpuppt sich ebenfalls als sehr feinfühlig.

Kurvenräuber sind Kleinbusse natürlich sowieso nie, das ist beim Staria nicht anders, aber wer will schon in so einem schicken Gefährt, das noch dazu dank großer Fenster eine famose Aussicht auf die vorbeiziehende Landschaft gewährt, schon schnell am Ziel sein, wenn doch Platzangebot, Fahrkomfort und Ambiente so toll sind?

Die Ausstattung ist riesig und umfasst serienmäßig nahezu alles, was aktuell in einem Auto en vogue ist. Minimal ist hingegen der Kofferraum mit elektrischer Heckklappe, der nicht für den zweiwöchigen Familienurlaub zu fünft reicht. Aber das ist auch schon der härteste Kritikpunkt an diesem Bus 2.0. Da werden andere Hersteller bald nachlegen müssen, wenn mehr und mehr Leute am Staria Gefallen finden werden.

Fazit

Der Hyundai Staria besticht mit Extravaganz und wird das Segment der Kleinbusse definitiv aufwühlen. Der Preis ist mit gut 70.000 Euro durchaus selbstbewusst, was sich jedoch angesichts der überkompletten Serienmitgift auch wieder relativiert.

Das könnte Sie auch interessieren