Ibiza-Video: SoKo stellte Datenträger Ende April sicher

Die „Soko Tape“, die sich mit der Herstellung des Ibiza-Videos und etwaiger damit verbundener strafrechtlicher Handlungen befasst, hat bereits Ende April das komplette Filmmaterial sichergestellt. „Es wurde in Österreich bei einem Bekannten des mutmaßlichen Drahtziehers Julian H. sichergestellt“, erklärte der Leiter der SoKo Dieter Csefan am Mittwoch im Gespräch mit der APA.

Die rund zwölf Stunden umfassenden Video- und acht Stunden umfassenden Audio-Aufnahmen hätten sich auf einer Mikrospeicherkarte verborgen, die äußerst gut versteckt gewesen sei. Auf den Mann sei man im Zuge der Ermittlungen und unzähligen Einvernahmen aufmerksam geworden. Jetzt sei man gerade dabei, das Video auszuwerten.

„Was man bisher darüber sagen kann, ist, dass der gesamte Abend nahtlos aufgenommen wurde“, sagte Csefan – vom Eintreffen des Ex-FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache und des ehemaligen FPÖ-Klubobmanns Johann Gudenus weg. Auch seien Teile der Vorbereitungen auf dem Band zu sehen. „Wir haben eine Dokumentation des gesamten Abends auf der Finca.“

Zudem habe man bei der Aktion verwendetes Equipment wie etwa einen präparierten Lichtschalter oder Radiowecker sicherstellen können. „Beim Lichtschalter habe es sich um eine Attrappe gehandelt, in der eine Kamera verborgen war“, so der Ermittler.

„Laut dem derzeitigen Ermittlungsstand kann eine Fremdfinanzierung oder ein nachrichtendienstlicher Hintergrund ausgeschlossen werden“, so Csefan. Diese Gruppe habe sich zu einer „kriminellen Vereinigung“ zusammengeschlossen und den Plan über einen längeren Zeitraum entwickelt. Ziel sei es gewesen, das Video nach seiner Erstellung weiterzuverkaufen.

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Darüber hinaus habe man auch Material sicherstellen können, das die Vorgänge vor und nach der Erstellung des Videos dokumentiert, sagte der Kriminalist: „Etwa Fotos von Treffen im Vorfeld.“ Jetzt fahnde man mit Fotos nach der Frau, die in dem Video als Lockvogel auftrat. Ein Abgleich in den Datenbanken, auch international, blieb bis dato erfolglos, so Csefan: „Wir haben alle Mittel ausgeschöpft.“ Es würden aber bereits jetzt die ersten Hinweise eintrudeln. Jetzt gehe es darum, deren Gehalt zu überprüfen.

Csefan legte Wert darauf, dass jener Beamte, der Teil der Soko ist und Strache ein aufmunterndes SMS geschrieben hatte, ein „hoch qualifizierte Ermittler“ sei. Außerdem habe er bereits bei seiner Rekrutierung gesagt, dass er Strache diese Nachricht geschrieben habe, erklärte der SoKo-Leiter: „Er hat dies von Anfang offen gelegt.“

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