„Ich hatte Tränen in den Augen“

Schockdiagnose: Steyr-Legende gab Abschiedsspiel ohne es zu wissen

Michael Halbartschlager (M.) bekam von Sportchef Jürgen Tröscher (l.) und Vize-Präsident Michael Obermair ein kleines Geschenk für seinen Nachwuchs überreicht.
Michael Halbartschlager (M.) bekam von Sportchef Jürgen Tröscher (l.) und Vize-Präsident Michael Obermair ein kleines Geschenk für seinen Nachwuchs überreicht. © SKV

„Michael Halbartschlager, einer von uns!“ — Gänsehautmoment vor dem Zweitliga-Spiel von BMD Vorwärts Steyr gegen den FAC (1:0): Die Südtribüne feierte den 29-Jährigen, der den Verein nach 164 Spielen in sieben Jahren verlassen wird, beim Stadion-Interview mit Sprechchören.

Ein weiteres Match ist „Hoiwe“ wegen einer vor wenigen Wochen diagnostizierten Herzmuskelentzündung nicht mehr vergönnt, der Abgang im Sommer in aller Freundschaft stand schon davor aus beruflichen Gründen (Vollzeitjob bei der Linz AG neben dem Fußball) fest.

„Werde wieder kicken“

Der Heimsieg gegen den GAK am 18. März war damit sein letzter Auftritt im Vorwärts-Dress. „Danach hatte ich Tränen in den Augen, vielleicht hat es der Körper schon gespürt“, erzählte Halbartschlager.

„Es war eine geile Stimmung. So wünscht man sich eigentlich ein Abschiedsspiel.“ Die Diagnose sei ein echter Schock gewesen, viel schlimmer als die Kreuzbandverletzung, von der er sich erst im Winter wieder erholt hatte, meinte der Abwehrspieler nachdenklich. Als die Sprache auf die in drei Wochen bevorstehende Geburt seines ersten Kindes kam, kehrte aber sein gewohntes Lachen zurück. „Die Freude ist riesengroß. Da beginnt ein neuer Lebensabschnitt.“

An den Nagel will er die Fußballschuhe noch nicht hängen, auch wenn bis Juni völlige Schonung angesagt ist. „Jetzt heißt es einmal gesund zu werden, aber ich weiß, dass ich wieder irgendwo kicken werde.“ Und wo sieht man den Fanliebling in Zukunft im Vorwärts-Stadion? „Irgendwo Richtung Ostblock.“

Von Tobias Hörtenhuber

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