Meinung

von Markus Ebert

Ideologisches Virus

Kommentar zum Versuch, Corona-Maßnahmen lächerlich zu machen

Man mochte ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior kaum widersprechen: Der nämlich hatte in der gestrigen Nationalratsdebatte nach einem skurrilen Auftritt von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz — er führte an einem Cola einen Coronatest durch — konstatiert: „Bacardi-Cola hätte dieses Verhalten gerechtfertigt.“

Tatsächlich erstaunt es einen stets aufs Neue, mit welcher — mittlerweile militanten — Vehemenz gewisse FPÖ-Vertreter bemüht sind, das Thema Corona beziehungsweise die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung ins Lächerliche zu ziehen.

Wenn Schnedlitz von „absolut absurden Massentestungen“ spricht und davon, dass die türkis-grüne Regierung das Land „in eine Diktatur light geführt“ habe, oder wenn andere Blaue das Maskentragen verunglimpfen, dann hat das mit üblicher oppositioneller Überzeichnung nichts mehr zu tun.

In Deutschland sammeln sich die Gegner der Corona-Maßnahmen insbesondere im „Querdenker“-Becken — und schon wirft der Verfassungsschutz ein Auge darauf, weil auch die Rechte in diesem Spektrum Morgenluft wittert.

Man wird auch bei uns wachsam beobachten müssen, was sich im Gefolge der blauen Corona-Leugner zusammenrottet — infiziert von einem fragwürdigen ideologischen Virus, dessen Apologeten in der Bundes-FPÖ ihre Heimat haben.

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