Im dritten Anlauf nach vier Wochen Bangen endlich zu Hause

Mit Behördenhilfe kam Paar aus Linz-Land zu Ostern von Marokko heim

Der Schweizer Botschafter Guillaume Scheurer (r.) verabschiedete die Heimkehrer am Flughafen in Casablanca und überreichte als kleines Gastgeschenk ein Lavendelkissen. © Privat

Das vermutlich schönste Ostergeschenk haben das österreichische Außenamt und der Schweizer Botschafter in Marokko, Guillaume Scheurer, einem Paar aus Linz-Land und seiner Familie beschert.

Nach vier Wochen des Bangens, Hoffens und Wartens konnten Gerlinde Dreier und Ralf Preisler endlich am Karsamstag Casablanca verlassen. Dort waren die oö. Urlauber durch den plötzlichen Ausbruch des Coronavirus unfreiwillig gestrandet. Es war der dritte Versuch nach Hause zurückzukehren, der nun geglückt ist.

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Wie berichtet hatten sich die Oberösterreicher seit sie erfahren hatten, dass ihr für 21. März geplanter Rückflug gestrichen worden war, bemüht, nach Österreich zu gelangen. Im ersten Anlauf fuhren sie auf Anraten ihrer Fluglinie am 17. März mit einem Leihauto von ihrem Urlaubsdomizil nahe der Küstenstadt Sidi Ifni zum Flughafen nach Agadir.

Dort stellte sich nach stundenlangem Warten heraus, dass es eine vergebliche Liebesmüh war. Weil ihr Hotel aber bereits geschlossen hatte, fuhren sie dieselbe Strecke zurück, um bei einem Freund Unterschlupf zu finden.

Die Nerven lagen blank

14 Tage später hieß es seitens des österreichischen Außenamts, in die 700 km entfernte marokkanische Hauptstadt Casablanca zu kommen, um am 2. April nach Zürich zu fliegen. Doch auch der zweite Versuch, Marokko zu verlassen, schlug nach mehreren Stunden des Wartens fehl. Da lagen die Nerven der sonst Abenteuererprobten schon ziemlich blank. In einem der teureren Hotels in Casablanca fanden sie eine Herberge, billigere Unterkünfte waren bereits ausgebucht.

Und dann hieß es, wieder auf Nachrichten zu warten, wie es weitergehen könnte. Außer einigen kurzen Einkäufen für notwendige Toiletteartikel verbrachten die beiden die Zeit im Hotel. Die Perspektive, ohne Hilfe des Außenamts das Land nicht verlassen zu können, nagte von Tag zu Tag mehr am Nervenkostüm. Die Verzweiflung war im Kontakt mit dem VOLKSBLATT schon hörbar.

Am Freitag, dem 10. April, hieß es dann plötzlich, dass die Oberösterreicher am Samstag für einen Flug nach Zürich gebucht sind. Mit Hilfe des Schweizer Botschafters, der die 123 Fluggäste, – darunter 80 Schweizer, Deutsche, Franzosen und auch zehn Österreicher – beim Einstieg in die Maschine der Edelweiss Air persönlich verabschiedete, gelang diesmal die Ausreise. Nach einem etwa 2,5-stündigen Flug, landete der Airbus A320 kurz vor 20 Uhr in Zürich. Nachdem alle Grenzformalitäten erledigt waren, traten Gerlinde Dreier und Ralf Preisler um 21.20 Uhr den Bustransfer nach Österreich an. Nach knapp neunstündiger Fahrt waren sie am Ostersonntag um 6.30 Uhr Früh endlich zu Hause. Jetzt sind vorerst einmal 14 Tage Quarantäne angesagt, bevor der Arbeitsplatz wieder aufgesucht werden darf.

Glücklich daheim, werden die beiden wohl später wieder einmal nach Marokko reisen. „Es ist ja wunderschön dort.“

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