Impfung für 48.000 Menschen in OÖ im Jänner

48.000 Menschen sollen in Oberösterreich noch im Jänner gegen Covid-19 geimpft werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf Bewohnern und Mitarbeitern in Alters- und Pflegeheimen (APH), aber auch 14.400 Über-80-Jährigen, die nicht in Heimen leben, könne ein Impfangebot gemacht werden, sagte LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Montag.

Ab Freitag können sich die Senioren über die Homepage und über eine Hotline anmelden, ab kommendem Dienstag soll geimpft werden. Bis Ende Jänner rechnet Haberlander, „dass wir circa 30 Prozent der Über-80-Jährigen die erste Impfung geben konnten“.

Es werde wahrscheinlich Wartezeiten bei der Anmeldung geben und für jene, die im ersten Schritt nicht zu einer Immunisierung kommen, werde ein Vormerksystem eingerichtet, betonte Haberlander. „Der Impfstoff ist ein knappes Gut, wir hoffen auf mehr vom Bund“. Auch Mitarbeiter auf Covid-Stationen in Krankenhäusern, bei Ärzten, Apotheken und Rettung sollen zum Zug kommen.

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Die Impfdosen werden auf die Bezirke verteilt, je nachdem wie viele Über-80-Jährige dort wohnen. Die Bezirksverwaltungsbehörden entscheiden, an welchem Standort im Bezirk geimpft wird, dieser soll am Donnerstag kommuniziert werden, erklärte die Impfkoordinatorin des Landes, Christina Pilsl.

Generell merke man eine sehr hohe Impfbereitschaft, sagte Haberlander. Das Bewusstsein beginne sich zu drehen, erste Geimpfte seien Multiplikatoren. 985 Personen in Seniorenheimen seien in der ersten Woche des neuen Jahres geimpft worden. Bis Ende des Monates sollen alle, die wollen, an der Reihe gewesen sein. Aber auch Bewohner und Mitarbeiter, die erst nach den Terminen in ihrem Heim auf den Geschmack kommen, „werden selbstverständlich geimpft“. Bis Ende Februar wolle man in den APH mit der Gabe der zweiten Dosis fertig sein.

Es brauche Impfzentren, wo der Impfstoff gelagert werden könne, derzeit werde nur der von Biontech/Pfizer verabreicht, der „etwas kompliziert in der Anwendung“ sei. Je mehr Stoff – „alsbald hoffentlich auch von Moderna und AstraZeneca“ – man bekomme, desto breiter könne – auch an Hausärzte – verteilt werden. „Wir brauchen mehr Impfdosen“, das sei der Schlüssel, stellte Haberlander klar. Sobald diese in Oberösterreich seien würden sie auch verimpft. Österreich kaufe auf dem Weltmarkt ein und Oberösterreich bekomme ein Sechstel dieser Menge.

In dieser Woche sollen 11.155, kommende Woche 23.400 und in der letzten Jännerwoche 13.400 Menschen im Land geimpft werden, rechnete Haberlander vor. Die Durchimpfung der Über-80-Jährigen werde viele Wochen dauern. „Wir haben Zugriff auf den Großteil der Dosen“, sagte Pilsl, es werde Impfungen aus den laufenden Bestellungen geben und die zweite Dosis sei mitzuberücksichtigen.

Die SPÖ Oberösterreich hat für ein „Ende des Corona Chaos“ und für eine „aktive Pandemie-Bekämpfung des Bundeslandes“ die Installation sogenannter Anti-Corona-Servicezentren (ACS) gefordert. Wie Landesparteichefin Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer am Montag in einer Pressekonferenz meinte, sollte pro Bezirk eine derartige Anlaufstelle entstehen, in größeren Bezirken auch mehr. In den ACS solle gratis geimpft und getestet werden, was im Hinblick auf das geplante Freitesten wichtig sei.

Die Stellen müssten solange bestehen bleiben, bis das Virus besiegt sei, waren sich Gerstorfer und Gesundheitssprecher Peter Binder einig. Beide schätzten, dass diese „permanente Dienstleistung“ nicht mehr kosten würde, als das „dauernde Auf- und Zusperren von Teststationen“. Es sei wichtig, dass dezentral fixe Anlaufstellen für alle Themen zu Corona entstehen, begründeten sie ihre Strategie. Dieses „niederschwellige und wohnortnahe Angebot“ solle nach ihren Vorstellungen ab dem Wochenende des geplanten Massentests, also ab 22. Jänner anlaufen.

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