In Ischl wird gebührend (nach)gefeiert

Lehár Festival holt Jubiläen mit „Zarewitsch“ und „Csardasfürstin“ nach

Ursula Pfitzner ist in Bad Ischl in„Die Csárdásfürstin“ zu sehen.
Ursula Pfitzner ist in Bad Ischl in„Die Csárdásfürstin“ zu sehen. © Stephan Huger

Viel zum (Nach)Feiern gibt es dieses Jahr in Bad Ischl und dafür laufen die Vorbereitungen, konkret die Proben, auf Hochtouren: Das Festival besteht 2021 seit 60 Jahren, bereits 2020 hätte des 150. Geburtstages des Namensgebers gedacht werden sollen, coronabedingt war das nicht möglich.

Am Montag haben die Verantwortlichen nun ein würdiges Festprogramm für dieses Jahr präsentiert. Große Gefühle und ein umfassendes Sicherheitskonzept inklusive. Eine hundertprozentige Nutzung der vorhandenen Sitzplätze soll dann erlaubt und möglich sein.

Drei Premieren zwischen 10. Juli und 13. August

Das Jubiläumsfestival startet am 10. Juli mit dem weltberühmten Operettenklassiker „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán, der übrigens schon vor 60 Jahren auf dem Spielplan stand und zum Teil im Kurpark von Ischl geschrieben wurde. In der Partie der Sylva ist — und damit erstmals in Ischl — Volksopernstar Ursula Pfitzner zu erleben, die das Werk zu ihren „Lieblingsoperetten“ zählt, auch weil es „unglaubliche Lebenslust versprüht“ und hohe Ansprüche in sich vereint.

In weiteren Rollen sind in der Inszenierung von Intendant Thomas Enzinger Operetten-Shootingstar Thomas Blondelle, Kurt Schreibmayer, Josef Forstner und Uschi Plautz zu sehen und zu hören. Wie immer sei man darauf bedacht, zeitgemäß zu inszenieren, ohne die Stücke zu verraten, so der Intendant. Schließlich sei die Operette „österreichisches Kulturgut“.

Der Premierenreigen setzt sich am 17. Juli mit Lehárs „Der Zarewitsch“, fort. Isabella Gregor inszeniert die Geschichte von zwei Menschen, die „in Einsamkeit groß geworden sind und zusammenfinden“. Das Publikum darf sich dabei auf breit gestreute musikalische Genüsse freuen, die „vom Volkstanz über das schöne Lied und lustige Buffo-Duetto bis hin dramatischen Finali“ reichen. Bernhard Berchtold, der in die Hauptrolle schlüpft, ist kein Ischl-Debütant: Er hat hier einst seine Laufbahn begonnen. Mit ihm stehen unter anderem Roman Martin, Walter Sachers oder Florian Stanek auf der Bühne.

In der Uraufführung von „Dein war mein ganzes Herz“ von Jenny W. Gregor, dem dritten Höhepunkt, kommt am 19. August nicht nur Franz Lehár als Figur persönlich (gespielt von Mark Weigl) auf die Bühne, Thomas Enzinger will damit auch seinem Bestreben, immer wieder Neues zu bringen, gerecht werden. Das Stück über das Leben von Lehár, eine „Herzensangelegenheit“ für den Intendanten, werde in einer besonderen Theaterform und mit großem Orchester, bekannten, aber auch weniger bekannten Melodien auf die Bühne gestellt und auch einen kritischen Blick auf den Komponisten und seien Zeit werfen, kündigte Enzinger an.

Dazu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit 60 Veranstaltungen, in das Ischler Vereine und Initiativen eingebunden sind. Cafés und viele andere Orte werden bis in den Herbst hinein bespielt, im September soll es auch hinauf auf die Katrin-Alm gehen. Den Höhepunkt bildet ein großes Galakonzert am 25. August, bei dem sich jede Menge Stars auf der Bühne tummeln werden, darunter Daniela Fally und Alfons Haider. Auch die Meisterklasse für Nachwuchstalente wird heuer wieder stattfinden; ein Kinderprogramm wurde aus Sicherheitsgründen auf das kommende Jahr verschoben.

„Das vergangene Jahr war eine harte Prüfung für das Festival“, so Hannes Heide, Präsident des Vereins. Dank der Unterstützung von Bund, Ländern und Gemeinde sei man jedoch gut über die Runden gekommen (das VOLKSBLATT berichtete). Viele Besucher hätten sich bereits gekaufte Karten nicht zurückerstatten lassen oder gegen Karten für das diesjährige Lehár Festival eingetauscht, freute sich Enzinger über die Treue des Publikums.

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