Indien: 110 Menschen wegen drei Lynchmorden festgenommen

Weil sie drei Männer mit Stöcken und Steinen getötet haben sollen, sind mindestens 110 Menschen in Indien festgenommen worden.

Die mutmaßlichen Täter hatten örtlichen Medien zufolge Gerüchte gehört, wonach ihre Opfer Kinder entführten, um deren Organe zu verkaufen. Unter den Festgenommenen befänden sich neun Minderjährige, schrieb die Polizei am Montag auf Twitter.

Ähnliche Gerüchte hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder über soziale Netzwerke in Indien verbreitet, was zu mehreren Lynchmorden geführt hatte. Am Wochenende gingen Videos der brutalen Tat von vergangener Woche viral. Dort sah man etwa, wie eines der Opfer – ein 70-jähriger Asket – seine Angreifer bittet, sein Leben zu verschonen. Andere Aufnahmen zeigen, wie der Mob Polizisten schlägt.

Inzwischen werfen Politiker den Beamten vor, zu wenig getan zu haben, um das Leben der Opfer zu schützen und um die strikte Coronavirus-Ausgangssperre durchzusetzen. Zwei Polizisten wurden wegen Vernachlässigung ihrer Pflichten beurlaubt.

Bei den Opfern handelt es sich um zwei Asketen und ihren Fahrer. Sie waren kurz vor ihren Tod etwas mehr als 100 Kilometer außerhalb der Finanzmetropole Mumbai auf dem Weg zu einer Beerdigung.

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