Industrie rüstet sich für harte Zeiten

IV OÖ präsentierte zehn Leitlinien zur Bewältigung der aktuellen Krise

Industriellenvereinigung OÖ-Präsident Axel Greiner: „Die Energiekrise trifft die OÖ Industrie mit voller Härte“.
Industriellenvereinigung OÖ-Präsident Axel Greiner: „Die Energiekrise trifft die OÖ Industrie mit voller Härte“. © IV OÖ/ Eric Krügl

Die Energiekrise hat sich durch den Ukraine-Krieg weiter verschärft. Eine Entspannung sei laut Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) „kurzfristig nicht zu erwarten“, eine weitere Eskalation müsse „unbedingt vermieden“ werden.

IV OÖ-Präsident Axel Greiner: „Die Energiekrise trifft die oö. Industrie mit voller Härte.“ Weil die energiepolitische Situation hochkomplex sei, legte die IV OÖ am Freitag zehn Leitlinien für deren Bewältigung vor.

Oberstes Ziel sei es, einen Stillstand in Europa durch einen einen Ausfall von russischem Erdgas zu vermeiden.

Dominoeffekte vermeiden

Das würde „innerhalb kürzester Zeit“ aufgrund des Dominoeffektes von Lieferkettenrissen zu starken Einschränkungen der Produktionen in ganz Europa führen, so die IV. Ein Gasembargo der EU trifft Europa härter als den Adressaten der Sanktionen und würde zum Bumerang werden.

Weiters fordert die IV OÖ eine Entlastung von hohen Energiepreisen – durch Strompreiskompensation und eine Gutschrift – sowie das Aussetzen neuer Belastungen. Weitere Maßnahmen zur Abwendung einer Industrie-Krise: Breitere Diversifizierung des Gasbezugs, internationale Energiekooperationen für den Bezug von Öl und Gas sowie (in naher Zukunft) für Wasserstoff und synthetische Energieträger, Grundlastkapazitäten für eine sichere Stromversorgung, ein Transformationsfonds für die Umstellung auf CO2-neutrale Produktion, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sowie ein Krisenmanagement für die Energieversorgung.

Es brauche auch eine Gewährleistung gleicher und fairer Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer des Marktes („Level Playing Field“) um Wettbewerbsverzerrungen und daraus folgende Abwanderungen zu vermeiden. Statt „Zielsetzungen und Ankündigungen“ sei jetzt ein strategisches Krisenmanagement in der Umsetzung erforderlich, so die IV.

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