Inlandsflüge durch Corona-Krise weltweit um 70 Prozent eingebrochen

Die Zahl der Inlandsflüge ist wegen der Beschränkungen in der Coronapandemie dem Airline-Verband IATA zufolge derzeit weltweit um 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresstand eingebrochen. Die Fluggesellschaften gingen zwar von einer Belebung der Inlandsflüge vor den internationalen Verbindungen aus, rechneten aber mit einer nur langsamen Erholung, erklärte IATA-Chefökonom Brian Pearce am Dienstag.

Das wirtschaftliche Umfeld spreche gegen ein nennenswertes Anziehen der Nachfrage. „Wir erwarten deshalb für das dritte Quartal nur eine vergleichsweise bescheidene Erholung“, sagte Pearce.

Der größte deutsche Flughafen in Frankfurt zählte in der vergangenen Woche gerade noch 37.000 Passagiere – ein Rückgang um mehr 97,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Betreiber Fraport mitteilte.

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IATA hatte Mitte April die Verlustprognose für alle Fluggesellschaften weltweit um 25 Prozent auf umgerechnet 290 Mrd. Euro angehoben. Das entspricht einem Rückgang der Passagierzahlen um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Verband pocht daher auf staatliche Hilfen für die durch die Coronakrise massiv getroffene Branche.

Verhandlungen über Finanzspritzen

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Über Finanzspritzen des Staates verhandeln auch die Lufthansa sowie deren Tochter AUA in Österreich und der schon länger ums Überleben kämpfende Ferienflieger Condor. Auch die Gewerkschaften Verdi und Vereinigung Cockpit appellierten in einem offenen Brief an die deutsche Bundesregierung: „Wenn der Luftfahrtstandort Deutschland eine nachhaltig gesicherte Zukunft haben soll, benötigt der Luftverkehr jetzt staatliche Hilfen.“ Dabei erwarten die Gewerkschaften Garantien für die Arbeitsplätze und Einkommen der mehr als 300.000 Beschäftigten im Luftverkehr. „Staatshilfe ist: Wenn’s alle schützt“, heißt es in dem Appell, den auch viele Betriebsräte von Airlines, Flughäfen und deren Dienstleistern unterzeichneten.

Die AUA-Konzernmutter Lufthansa schloss bereits die Tochter-Airline Germanwings und verkleinert die Flotte um fast zehn Prozent. Für die betroffenen rund 7.000 Beschäftigten werden alternative Jobs im Konzern gesucht.

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