Inntöne trotzten Regen und Corona

Jazzmusiker für Auftrittsmöglichkeit in Diersbach nach langer Zwangspause dankbar

Die Überraschung schlechthin: das Vasko Atanasovski-QuartettOpen-Air-Feeling.
Die Überraschung schlechthin: das Vasko Atanasovski-QuartettOpen-Air-Feeling. © Scholz

Eine Bühne im Freien und mehrere hundert mit Campingsesseln und Regenbekleidung ausgerüstete Zuhörer auf der Wiese davor im vorgeschriebenen Abstand – nichts war bei der 35. Auflage der Inntöne von Freitag bis Sonntag rund um den Bauernhof von Paul Zauner im Innviertler Diersbach wegen der Corona-Pandemie so wie in den Jahren davor.

Eine Ausnahme gab es freilich: Das treue Publikum, das sich weder von Regenschauern – am Freitag musste eine halbe Stunde unterbrochen werden – noch von der Maskenpflicht abhalten ließ. Jazzmusiker aus aller Welt, die hungrig nach einem Auftritt waren, dankten es ihnen.

Bezeichnenderweise eröffneten den Samstag der in New York lebende Tiroler Trompeter Franz Hackl und der argentinische Pianist Leo Genovese mit dem Titel „Abblasen“. „Zum Glück hat das Paul Zauner nicht gemacht“, meinte der Musiker, der kürzlich mit seiner Kritik an der heimischen Kulturpolitik für Aufsehen gesorgt hatte.

Von Gospels bis zu feinem „Balkan-Jazz“

Auf das Duo folgte das Piano-Solo des Briten Jason Rebello, der dadurch bekannt wurde, dass ihn Sting in seine Band holte. Mit „Blackbird“ von Paul McCartney hatte er eine Überraschung parat.

Im Anschluss sorgte das Update Gospel & Blues-Quartett für beste Stimmung. Carlton Holmes (USA) am Klavier, der Waliser Osian Roberts am Saxofon, Herbert Pirker, der an der Linzer Bruckneruni unterrichtet, am Schlagzeug und Jan Korinek aus Tschechien an der Hammondorgel sorgten dafür, dass es etliche Besucher in den Beinen juckte.

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Wer dachte, dass diese Performance nicht zu toppen wäre, wurde beim Auftritt vom Vasko Atanasovski Adrabesa Quartett eines Besseren belehrt. Der slowenische Bandleader an der Flöte, Simone Zanchini (It) am Akkordeon, Michel Godard (F) an der Tuba und Landsmann Marjan Stanic (Drums) spielten einen mitreißenden „Balkan-Jazz“, der den Zuhörern wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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