Insolvenzen in den ersten drei Quartalen stark angestiegen

Kostenexplosionen, Lieferengpässe und Personalmangel als Ursache

Die Liste an Herausforderungen, denen sich Betriebe stellen müssen, ist laut KSV auch über den Sommer nicht kürzer geworden.
Die Liste an Herausforderungen, denen sich Betriebe stellen müssen, ist laut KSV auch über den Sommer nicht kürzer geworden. © fizkes - stock.adobe.com

Die Firmeninsolvenzen haben sich heuer in den ersten drei Quartalen laut einer Hochrechnung des Kreditschutzvereins KSV1870 gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Sie stiegen um 92 Prozent auf 3482 Fälle.

Die geschätzten Verbindlichkeiten erhöhten sich um 88 Prozent auf etwa 1,4 Mrd. Euro, die Zahl der betroffenen Dienstnehmer auf 9800 (plus 72 Prozent). Privatkonkurse gab es mit 6209 um 24 Prozent mehr – mit Durchschnittsschulden von 107.000 Euro je Insolvenz.

Die Liste an Herausforderungen, mit denen sich die Betriebe seit vielen Monaten beschäftigen müssen, sei auch über die Sommermonate nicht kürzer geworden, so Karl-Heinz Götze vom KSV.

„Anhaltende Kostenexplosionen, gravierende Lieferengpässe und die schwierige Suche nach Personal sind nur einige wenige Faktoren, warum sich die wirtschaftliche Gesamtsituation zuletzt verschlechtert hat“, so Götze.

Die Erwartungshaltung für die nächsten Monate sei gedämpft. Rund die Hälfte der Unternehmen blicke negativ Richtung Jahresende. (Kfz-)Handel, Bau und Tourismus sind laut KSV die Insolvenztreiber. Insgesamt gab es durchschnittlich 13 Pleiten pro Tag.

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